Full text: Königlich-Baierisches Regierungsblatt. 1812. (8)

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(Vrivilegium uͤber eiue neu erfundene Hand- 
Feuersprize.) 
Wir Maximilian Joseph, 
von Gottes Gnaden König von Baiern. 
Nachdem durch das Uns vorgelegte Gut- 
achten der mathematisch physükalischen Klasse 
Unserer hiesigen Akademie der Wissenschaften 
die Zweckmäáßigkeit und Rüzlichkeit der von 
Unserm Oberstbergrathe Joseph von Baa- 
der erfundenen kleinen Hand, Feuersprize, 
bestehend in einem wasserdichten Gefäße, wel- 
ches durch ein Druckwerk mit Wasser und 
verdichteter Luse angefüllt wird, und bei Oeff- 
nung eines Ventils oder Hahnes durch den 
Druck der eingepreßten Luft sich von selbst 
entladet, hinlänglich bestätiget worden ist; 
so bewilligen Wir demselben hiermit auf zwölf 
Jahre das persnliche Privilegium zur aus- 
schliessenden Verfertigung und zum alleinigen 
Verkauf dieser Hand-Feuersprize. Wir ver- 
bieten deshalb allen Einwohnern Unsers Rei- 
ches, bei Vermeidung der Konfiskation und 
bei einer Serafe von Einhundert Dukaten, 
woron die Hälste dem Aerar, die andere 
Hälfte dem rechtmässigen Verfertiger und 
Verkäufer, oberwähntem Oberstbergrathe von 
Baader zufallen solle, ohne dessen Einwil- 
ligung diese Hand-Feuersprize unter irgend 
einer Form nachzumachen, oder zu verkaufen, 
die Nachmachung und den Verkauf derselben 
zu begünstigen, oder dergleichen im Auslande 
nachgemachte Hand-Feuersprizen einzuführen 
oder einzuschwärzen, und weisen sämtliche 
Obrigkeiten an, den von Baader in der Aus- 
übung seines ausschliessenden Privilegiums 
—.— 
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kräftigst zu schüzen, lassen auch dasselbe durch 
Unser Regierungsblatt zur allgemeinen Wis- 
senschaft und Nachachtung bekannt machen. 
Gegeben in Unserer Haupt; und Residenz= 
stade München den ao. März 1812. 
Max Jose ph. 
Graf von Montgelas. 
Auf königlichen allerhdchsten Befebl 
der General-Sekret## 
Kobell. 
  
(Die Erledigung der Pfarrel Geiselwind be- 
trefsend.) 
Im Namen Seiner Majestät des Königs. 
Durch die Versezung des Pfarrers An- 
ton Joseph Dürr auf die Pfarrei Hütten" 
heim ) ist die Pfarrei Geiselwind erledit 
Jek worden. 
In einem Umkreise von 5 Stunden hat 
die Pfarrei 0 Parochialorke incl. Dürrenbuch, 
wenn daselbst Katholiken ansäßig sind, und 
!7236. Seelen, worunter sich 773. Kommu- 
nikanten befinden, nämlich 370 Mänlliche 
und 303 Weibliche. 
Zwei Kapellen befinden sich zu Illmenau 
Stunden vom Pfarrsitze entfernt, und zu 
Appenfelden in einer Entfernung von Stun? 
den. 
Das Einkommen des Pfarrers belauft 
sich auf §67 fl., das in Widdum, Zehenten, 
Stolgebühren, Geld, Holz und Opfergroschen 
und Oftereiern bestehet. Lasten liegen der 
Pfarret keine ob. 
Da das Patronat Recht dem fürstlichen 
Hause Schwarzenberg zustehet, so haben sich 
*) Slehe S. 03.
	        
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