Full text: Großherzoglich Sachsen Weimar-Eisenachisches Regierungs-Blatt aufs Jahr 1834. (18)

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Bekanntmachung. 
Die, in Beziehung auf die Anlegung sogenannter russischen Essen, 
seit dem Jahr 1827 gemachten Erfahrungen werden nachstehend, zur Vervoll= 
ständigung der, im Weimarischen Wochenblatte Nr. 39 und Regierungs-Blatt 
Nr. 9 abgedruckten, Bekanntmachung vom 19. April 1827, hiermit öffentlich 
bekannt gemacht und die dabey betheiligten Baugewerken zu deren pünktlichen 
Befolgung angewiesen, da es wünschenswerth bleibt, die Einführung dieser 
engen Essen, wodurch in neuen Gebäuden viel Raum erspart und der Rauch 
schneller und vollständiger, als durch die gewöhnlichen Essen, abgeführt wird, 
möglichst zu fördern. 
Zu §. 1. Die geringste Weite für eine russische Esse sind 7 rheinländische 
oder 8 Weimarische Zoll. Bey 9 Zoll Weite können zwey Ofen- 
rohre, aus derselben Etage, in eine Oesse einmünden, nicht aber 
aus zwey verschiedenen Etagen, weil sonst der Rauch aus dem 
unteren Ofen zurückgedrückt wird. 
Zu §. 3. Den Wangen giebt man in der Regel 6 Zoll Stärke und es 
werden zur Konstruktion dieser Essen in freyen, der Einwirkung der 
Temperatur ausgesetzten, Räumen durchgängig gebrannte Maurer- 
steine verwendet. 
Lehmsteine, die jedoch vollkommen ausgetrocknet seyn müssen, sind 
mu in geschlossenen Räumen anwendbar. 
Zu §. 7. Die unteren Reinigungsthüren erhalten 8 Zoll Breite und 12 
Zoll Höhe und werden einige Zoll unter den Ofenausmündungs- 
Röhren angebracht, damit man in solche bey dem Reinigen gelangen 
kann. Diese Thüren werden von starkem Eisenblech gefertiget und 
oben am Rahmen mit einer eisernen Rolle versehen, über welche das 
Säil, ben dem Reinigen mit der Bürste auf= und abgezogen wer- 
den kann. 
Würde man diese Thüren den Rauchausmündungs-Röhren gerade 
gegenüber einsetzen, so daß die Hitze aus dem Ofen auf selbige ein- 
wirken könnte: so würden sie sich werfen, ja wohl gar so weit er- 
glühen, daß dadurch der Ruß in der Esse sich entzündete.
	        
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