Full text: Regierungs-Blatt für das Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach auf das Jahr 1857. (41)

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Auch die Schuͤrfarbeiten sind, dafern es sich nöthig macht, wo thunlich 
aber bei Gelegenheit der Gruben-Quartal-Befahrung, in Augenschein zu neh- 
men und dem Bergamte Relationen darüber zu erstatten. 
Auf diesen Wegen haben sich die Bergämter davon zu unterrichten, ob 
der Betrieb den Vorschriften des Gesetzes und den sonst ergangenen Anordnun- 
gen, bezüglich den festgestellten Betriebsplänen gemäß geführt werde und so- 
dann weiter nach Vorschrift zu verfahren, dem Staats-Ministerium aber am 
Schlusse eines jeden Jahres Bericht über den Gang und Stand der 
bergmännischen Unternehmen zu erstatten. 
§. 34. Die Bergbeamten haben solche Gruben, bei welchen gefährliche 
Arbeiten umgeben, nach Befinden öfters, als für den gewöhnlichen Gruben-= 
betrieb oben vorgeschrieben worden, zu befahren und die Grubenbesitzer oder 
deren Offizianten auf die zur Abwendung drohender Gefahren zu ergreifenden 
Mittel aufmerksam zu machen. Wenn die Bergbeamten wahrnehmen, daß durch 
einen fehlerhaften Betrieb Gefahr für die Arbeiter, für die Bewohner der 
Oberfläche, für die Betriebsveranstaltungen oder für die Gebäude außerhalb 
der Grube droht, so haben sie Solches dem Bergamte sofort anzuzeigen und 
dabei die zur Abwendung der Gefahr zu ergreifenden Mittel in Vorschlag zu 
bringen. Erscheint den Bergbeamten sofortige Abhülfe der Gefahr nothwendig, 
so haben dieselben unter ihrer Verantwortlichkeit die hierzu erforderlichen Ver- 
anstaltungen sofort zu treffen, deshalb die Offizianten und Arbeiter der Grube 
mit Anweisung zu versehen und, da nöthig, die Arbeiter und sonstige bereite 
Hülfomittel der benachbarten Gruben, welche die Eigenthümer der letzteren hierzu 
gegen nachher auszumittelnde Vergütung zu überlassen verbunden sind G. 108 
des Berggesetzes), anzuwenden, dem Bergamte aber und, sofern es sich um 
eine der Oberfläche oder ihren Bewohnern drohende Gefahr handelt, auch der 
Orts-Polizeibehörde davon Kenntniß zu geben. Zu beachten sind dabei weiter 
auch der Schluß des §. 194 des Berggesetzes, sowie bezüglich der aufgelasse- 
nen Baue der F. 181 des Berggesetzes und der F. 68 dieser Verordnung, 
und endlich die F.S. 70 und 71 der letzteren. 
§. 35. Wenn durch irgend einen Unglücksfall Personen in der Grube 
verletzt oder getödtet sind, oder wenn der Betrieb durch gewaltsame Ereignisse 
gestört wird, so sind die Grubenbesitzer, deren Offizianten und Arbeiter ver- 
bunden, nicht nur sofort die geeigneten Hülfsmaßregeln zu ergreifen, sondern 
auch ungesäumt dem Bergamte eine Anzeige zu erstatten. 
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