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und niemals von selbst in gutartige Eiterung, leicht aber in Brand übergeheu,
d. h. absterben. Die Kranken fiebern, zeigen große Schwäche, zuweilen Zuckungen
und Auftreibung des Bauches. Der Mist ist öfters blutig und ungewöhnlich stin-
kend, das Blut meistens dunkelfarbig und von theerartiger Dicke. Die Leichname
verfaulen sehr rasch und unter heftigem Gestanke. Man findet in ihnen das
Blut oft mit Augen von gelblicher Jauche besetzt.
Die Milz bietet nur in der Minderzahl der Fälle krankhafte Erscheinungen
dar und dann gewöhnlich Blutüberfüllung.
Je nachdem diese allgemeinen Erscheinungen besondere Eigenthümllichkeiten zei-
gen, pflegt man folgende Unterarten des langsam verlaufenden Milzbrandes an-
zunehmen:
1) den Zungenkrebs. Derselbe kommt vornehmlich bei dem Rinde vor.
Es bilden sich auf der Zunge und zwar in der Regel ziemlich weit hinten eine
oder mehrere gelbe, blaue, schwärzliche, mit Jauche gefüllte Blasen, welche die
Zunge oft in sehr kurzer Zeit zerstören.
In ähnlicher Weise äußert sich
2) das Rankkorn der Schweine, nur sitzt die Blase hier öfters am Gau-
men. Heäufiger beobachtet man bei Schweinen
3) die Bräune, eine rothe Geschwulst am Halse, die schnell selbst bis in
die Bauchgegend um sich greift,
4) die Rose. Meistens bei Schaafen, seltener bei Schweinen, entsteht an
irgend einer Gegend der Haut eine sich rasch ausbreitende Röthe, zuweilen mit
Blasen.
Außer den bereits angeführten sind im Großherzogthume noch folgende Be-
nennungen der verschiedenen Arten des Milzbrandes gebräuchlich:
Anthrax, Anthraxfieber, Anthraxkrankheit, Antoniussteuer, Backsteine, blaue
Zungenblase, Blut, Blutseuche, böses Blut, böse Rose, böser Rothlauf, Brand,
Brandblut, brandige Halsgeschwulst, Brandseuche, Darmbrand, Darmseuche, Erd-
sturz, fliegendes Feuer, gelber Schelm, heiliges Feuer, heimliches Geblüt, Hinter-
brand,-Kehlsucht, Kropf, Kröte, Lendenblut, Milzseuche, Nausch, Rauschbrand,
Rückenblut, Scharlach, Sommerseuche, Sumpffieber, Teufelsfeuer, Umfall, Um-
sturz, wildes Feuer, Zungenanthrax, Zungendrand, Zungencarbunkel.
DTDuuch der Hof · Buchdruckerei in Weimar. —
