Full text: Regierungs-Blatt für das Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach auf das Jahr 1866. (50)

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IV. Verbrennungen. 
Man bedecke die verbrannten Theile mit Watte oder mit Umschlägen aus 
Leinöl und Kalkwasser. 
Bei Verbrennungen durch Vitriolöl, Lauge und ähnlichen scharfen Stoffen 
mache man Umschläge mit kaltem Wasser. 
Bei Verbrennungen durch Kalk bedecke man die Theile mit Lappen, welche 
mit Oel getränkt sind. 
V. Biß eines tollen oder der Tollwuth verdächtigen 
Hundes. 
Man befördere die etwa vorhandene Blutung durch Waschen mit 
warmem Wasser, wasche die Wunde dann mit einer Auflösung von grüner 
Seife oder Lauge. 
Wendet man irgend ein noch so sehr gepriesenes Volksmittel an, 
so versäume man doch nie, sofort einen Arzt zu rufen! 
Belehrung über die Kennzeichen der Hundswuth. 
Die Hundswuth, welche zu jeder Jahreszeit vorkommt und keine Hunde- 
race verschont, gibt sich nicht durch Wasserscheue zu erkennen; tolle Hunde 
lecken oder trinken Wasser, Milch und andere Flüssigkeiten; es sind sogar einzelne 
tolle Hunde durch das Wasser geschwommen. 
Auch das ist unrichtig, daß tolle Hunde Schaum vor dem Maule 
haben müssen. Die meisten sehen um das Maul ganz wie andere aus. Nur 
wenn ihre Kaumuskeln so erschlafft sind, daß das Maul offen steht, fließt Speichel 
oder Schleim, aber nicht Schaum aus dem Muule. 
Es ist ferner unrichtig, daß tolle Hunde immer geradeaus laufen 
und den Schwanz zwischen den Hinterbeinen gebogen halten. 
Wirkliche Merkmale der Hundswuth sind folgende: 
1) Veränderung des gewohnten Benehmens, Traurigkeit, Verkriechen 
an dunkle Orte, oder Unruhe, Reizbarkeit, Neigung zum Beißen oder 
Fortlaufen. Viele verlassen in den ersten Tagen der Krankheit das Haus,
	        
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