Full text: Regierungs-Blatt für das Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach auf das Jahr 1886. (70)

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Der zur Bekleidung erforderliche Mutterboden resp. Rasen ist vor Beginn der 
Abgrabungen und Anschüttungen abzuziehen und bei Seite auszusetzen. Auf 
den mit Mutterboden bekleideten Dossirungen ist durch Einsäen geeigneter 
Gräser und Futterkräuter eine kräftige Begründung zu erzeugen. 
Die in Waldungen gelegenen Bahnstrecken sind gehörig zu roden, die 
Parallelwege ordnungsmäßig einzuplaniren und fahrbar zu machen. 
Futtermauern an Ab= und Aufträgen sind aus lagerhaften Bruchsteinen 
und in Kalkmörtel nach von Großherzoglichem Staats-Ministerium zu ge- 
nehmigender Normalzeichnung in gutem Verbande auszuführen. Falls die Be- 
schaffenheit der Abträge dies erfordert, sind die Böschungen daselbst durch 
Steinpackungen, Entwässerungen 2c. in geeigneter Weise zu sichern. 
Die Kosten der Wiederherstellung bei Auftrags= oder Einschnittsrutschungen, 
sowie Bodenausweichungen fallen mit den hiermit verbundenen Nachtheilen 
dem Unternehmer zur Last. 
Um das Planum der Bahnhöfe von stehendem Wasser frei zu halten, ist 
dasselbe in gehörigem Gefälle abzudachen. In Fällen, wo dies unzureichend, 
sind Sickerungen anzulegen. 
III. Einfriedigungen 
einfacherer Art sind an besonders gefährlichen Einschnittsstellen, namentlich — 
auf Verlangen der Landes-Polizei-Behörde — an den neben den Einschnitten 
laufenden Wegen anzulegen. 
Die unmittelbar neben Bahn-Einschnitten liegenden Chausseestrecken sind, 
soweit dies landespolizeilich als nothwendig bezeichnet, durch schwerere Ein- 
friedigungen nach von Großherzoglichem Staats-Ministerium zu genehmigender 
Normalzeichnung abzugrenzen. 
Etwa erforderliche Schneeschutz-Vorkehrungen sind in Gestalt leichter Zäune 
nebst Anpflanzungen zu beschaffen. 
IV. Ueberwege. 
Die Feldweg-Uebergänge sind in einer Breite von 3,0 m zu chaussiren, 
alle anderen Uebergänge in der bestehenden Wegebreite zu pflastern. 
Die Chaussirung ist mindestens 0,2 m stark und mit gehöriger Packlage 
herzustellen, das Kopfsteinpflaster mit möglichst prismatisch behauenen Steinen 
auf Sandbettung. 
V. Brücken uud Durchlässe 
sind massiv in Stein und Eisen unter Berücksichtigung der geringeren Belastung 
in der bei Hauptbahnen üblichen Weise auszuführen.
	        
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