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läden offen zu halten, große Flamm-
feuer auf den Kellerbödewänzuzünden
und diese wo möglich mit trockenem
Fluß-Sand zu überschütten-
Die in den Kellern vorhanden ge-
wesenen Vorräthe an Kartoffeln, Rü-
ben und anderem Wurzelwerk sind,
nachdem sie abgewaschen worden, auf
den Hauêböden oder unter Schopfen
zu trocknen, und erst, wenn der Keller
mehr ausgetrocknet ist, wieder in die-
sen zu bringen. Das wahrscheinlich
schimmelnde eingemachte Sauerkraut
ist unbrauchbar, und in die Dung-
stätten zu verscharren und zuzudecken.
.) Naß gewordene Frucht muß durch
Wenden und Schaufeln und Ausbrei-
ten auf dem Boden getrocknet werden.
Feuchtes Mehl kann im Backofen ge-
trocknet werden, eigentlich durchnäßtes
wird besser in einen Taig gemacht,
und in dünne Scheiben zu Zwieback
geformt, den man nachher stoßen und
zu Suppen und andern Mehlspeißen
verwenden kann.
) Da die Gesundheit der Pferde, des
Rindviehes und anderer Hausthiere
durch deren Aufenthalt in naßkalten
Ställen in hohem Grade gefährdet
wird, so ist für die möglichst sorgfältige
Reinigung der Ställe von Schleim
und durchnäßtem Mist, für trockene,
reichliche Streu, für das tägliche Aus-
treiben des Biehes bei guter Witte-
rung, während die Stallungen gelüf-
tet werden, Sorge zu tragen.
10.) Vorzügliche Aufmerksamkeit erfor-
dert das Füttern des naß gewerdenen
Heu's und Oehmds, insoferne die Er-
fahrung lehrt, daß durch den Genuß
von verschlammtem Futter boͤsartige
Viehseuchen erzeugt werden koͤnnen.
Wenn daher ein solches verschlammtes
Heu oder Oehmd noch als Nahrung
fuͤr das Vieh benuͤtzt werden soll, so
muͤßte es zuvor auf folgende Weise
behandelt werden:
Nachdem dasselbe gehörig ausge-
breitet und getrocknet worden ist,
wird es auf einer Diele, (Scheuer-
Tenne) bei offenen Thüren und Lä-
den, um möglichst viel Luftzug zu
erhalten, geklopft und alsdann wie-
derholt tüchtig aufgeschüttelt, damit
sich die, an den Halmen hängenden,
fremdartigen und schlammigen Stoffe
absondern, und beim starken Aus-
schürteln von dem Luftzug weggeführt
werden.
Hierauf besprenge man es vor dem
Verfüttern mu starkem Salzwasser
und vermische es noch mit Stroh.
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