Full text: Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1824. (1)

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läden offen zu halten, große Flamm- 
feuer auf den Kellerbödewänzuzünden 
und diese wo möglich mit trockenem 
Fluß-Sand zu überschütten- 
Die in den Kellern vorhanden ge- 
wesenen Vorräthe an Kartoffeln, Rü- 
ben und anderem Wurzelwerk sind, 
nachdem sie abgewaschen worden, auf 
den Hauêböden oder unter Schopfen 
zu trocknen, und erst, wenn der Keller 
mehr ausgetrocknet ist, wieder in die- 
sen zu bringen. Das wahrscheinlich 
schimmelnde eingemachte Sauerkraut 
ist unbrauchbar, und in die Dung- 
stätten zu verscharren und zuzudecken. 
.) Naß gewordene Frucht muß durch 
Wenden und Schaufeln und Ausbrei- 
ten auf dem Boden getrocknet werden. 
Feuchtes Mehl kann im Backofen ge- 
trocknet werden, eigentlich durchnäßtes 
wird besser in einen Taig gemacht, 
und in dünne Scheiben zu Zwieback 
geformt, den man nachher stoßen und 
zu Suppen und andern Mehlspeißen 
verwenden kann. 
) Da die Gesundheit der Pferde, des 
Rindviehes und anderer Hausthiere 
durch deren Aufenthalt in naßkalten 
Ställen in hohem Grade gefährdet 
wird, so ist für die möglichst sorgfältige 
Reinigung der Ställe von Schleim 
und durchnäßtem Mist, für trockene, 
reichliche Streu, für das tägliche Aus- 
treiben des Biehes bei guter Witte- 
rung, während die Stallungen gelüf- 
tet werden, Sorge zu tragen. 
10.) Vorzügliche Aufmerksamkeit erfor- 
dert das Füttern des naß gewerdenen 
Heu's und Oehmds, insoferne die Er- 
fahrung lehrt, daß durch den Genuß 
von verschlammtem Futter boͤsartige 
Viehseuchen erzeugt werden koͤnnen. 
Wenn daher ein solches verschlammtes 
Heu oder Oehmd noch als Nahrung 
fuͤr das Vieh benuͤtzt werden soll, so 
muͤßte es zuvor auf folgende Weise 
behandelt werden: 
Nachdem dasselbe gehörig ausge- 
breitet und getrocknet worden ist, 
wird es auf einer Diele, (Scheuer- 
Tenne) bei offenen Thüren und Lä- 
den, um möglichst viel Luftzug zu 
erhalten, geklopft und alsdann wie- 
derholt tüchtig aufgeschüttelt, damit 
sich die, an den Halmen hängenden, 
fremdartigen und schlammigen Stoffe 
absondern, und beim starken Aus- 
schürteln von dem Luftzug weggeführt 
werden. 
Hierauf besprenge man es vor dem 
Verfüttern mu starkem Salzwasser 
und vermische es noch mit Stroh. 
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