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I. Allgemeine Bestimmungen.
g. 1.
Die Dienstprüfungen für Verwaltungsämter im Departement
des Innern theilen sich nach dem Grade der für die verschiedenen Dienst-Catego-
rien erforderlichen Bildung in niedere und höhere.
Für die technischen Aemter im ärztlichen und Baufache bestehen besondere Prüi-
fungen, auf welche die gegenwärtige Verordnung keine Anwendung sindet.
g. 2.
Zur Bewerbung um Canzlisten- und Copistenstellen werden auch Maͤnner, welche
die Dienstpruͤfung im Departement nicht erstanden haben, zugelassen, wenn sie sich
uͤber die fuͤr solche Stellen erforderlichen Eigenschaften auf andere Weise ausgewio.
sen haben.
g. 3.
Die Pruͤfungen geschehen theils schriftlich, theils muͤndlich.
Bei der schriftlichen Pruͤfung werden allen an einer Pruͤfung gleichzeitig
theilnehmenden Candidaten die gleichen Aufgaben vorgelegt.
Die mündliche Prüfung folgt der schriftlichen.
g. 4.
Der Gebrauch von Büchern und anderen literarischen Hülfsmitreln, mit Ang-
nahme derjenigen Gesetzes-Sammlungen, welche die Prüfungs-Commission etwa aug=
drücklich gestattet, ist den Prüfungs-Candidaten verboten.
Ein Candidat, der sich einer Uebertretung dieses Verbots schuldig macht, wird.
wenn dieselbe im Laufe der Prüfung zur Anzeige kommt, durch Erkenntniß der Pru-
fungs-Commission von der ferneren Theilnahme an der Prüfung ausgeschlossen, wenn
aber seine Verfehlung erst später entdeckt wird, so wird ihm kein Prüfungezeugniß
ausgestellt, oder das bereits ausgestellte Zeugniß wieder abgenommen.
Auf gleiche Weise werden diejenigen Candidaten bestraft, welche Anderen während
der Prüfung mündliche oder schriftliche Mittheilungen über Prüfungs-Gegenstände
machen oder solche Mittheilungen annehmen.