Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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und Westfalen ansässiger Holländer das nachstehende Huldigungstele— 
gramm an die Königin nach dem Haag abgesandt: 
An Ihre Mojestät die Königin Wilhelmina der Niederlande. 
Zun heutigen Geburtstage Eurer königlichen Majestät gestatten sich 
zahlreiche in Rheinland und Westfalen ansässige Holländer ihre ehrer- 
bietigsten Glückwünsche darzubringen. In dieser ernsten Stunde, die 
Europa in blutigem Kriege sieht, sind alle Holländer in ganz besonderem 
Maße von den innigsten Wünschen für das Wohlergehen Eurer Majestät 
erfüllt. Gleichzeitig drängt es uns, Eurer Majestät unsern tiefgefühlten 
Dank auszusprechen für die energische Initiative, mit der Eurer Majestät 
Regierung in dieser schweren Zeit über die strengste Neutralität der 
Niederlande wacht. Dankbar und von Stolz erfüllt auf unser altes 
Vaterland, begrüßen wir die Vorkehrungen, die Eurer Majestät Regie- 
rung für den Schutz der Landesgrenzen Holland getroffen hat. Die von 
Holland proklamierte strikt neutrale Haltung gegenüber allen Staaten 
und die gleichzeitige kraftvolle militärische Besetzung der Landesgrenzen 
lassen alle Holländer, wo sie auch weilen, zuversichtlich hoffen, daß es 
von keiner Seite gewagt wird, das neutrale Gebiet des friedsamen 
holländischen Volkes zu überschreiten-oder dessen Territorialität anzu- 
tasten. Wir Holländer in Rheinland und Westfalen, deren neue Heimat 
an der Westgrenze des in Kampf verwickelten Deutschen Reiches liegt, 
und die seit langem den rechtlichen, stets aufrichtigen Charakter und 
die grundehrliche Gefinnung der Deutschen kennen und schätzen gelernt 
haben, sind fest überzeugt, daß der Deutsche Kaiser und seine Regierung 
den Krieg nicht gewollt haben. Wenn aber trotz der Friedensliebe 
Wilhelms II. Deutschland in den Kampf zu ziehen gezwungen war, so 
wissen wir, daß eine Verletzung von Hollands Neutralität von diesem 
Lande aus nicht zu befürchten ist. Einen Beweis hierfür hat uns 
lürzlich noch die taktvolle und peinlichst durchgeführte Umgehung Maast- 
richts beim Aufmarsch der deutschen Truppen nach der belgischen Grenze 
geliefert. Wir bedauern deshalb, daß manche falsche oder verstellte 
Nachricht in die Welt gegangen ist, die Deutschland niedere Motive zu- 
schiebt, wodurch auch in den neutralen Ländern große Beunruhigungen 
hervorgerufen und die an sich schon schweren wirtschaftlichen Schädigun- 
gen, die jeder Krieg in den Nachbarländern hervorrufen muß, noch ge- 
steigert worden sind. Im Interesse der Aufrechterhaltung von Handel 
und Verkehr zwischen den benachbarten Staaten und deren engen wirt- 
schaftlichen Beziehungen haben wir es deshalb sehr begrüßt, daß unwahre 
und tendenziöse Nachrichten, gleichviel von welcher Seite sie kamen, auch 
in Holland mehr und mehr die verdiente Zurückweisung erfahren haben. 
Gott schütze Holland und das königliche Haus! 
Im Auftrage gezeichnet: Fritz Hoosemans-Düsseldorf. 
Eine Bekanntmachung des Kommandanten von Namur. 
Am 23. August ist in Namur folgende Bekanntmachung veröffent- 
licht worden: 
Stadt Namur! 
Der Oberbefehlshaber der deutschen Armee hat mich zum Kom- 
mandanten der Stadt Namur ernannt. Das letzte Bombardement auf 
die Stadt, das durch einen Irrtum veranlaßt war und mehrere Ein-
	        
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