Full text: Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1838. (15)

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Grades der Virulenz oder Bösartigkeit des Charakters der vorhandenen Pocken ver- 
dächtig machen. Außerdem wären, besonders da so häufig die bei Kühen erschienenen 
Pocken zu spät zur Anzeige kommen, um von denselben noch frische Lrumphe gewinnen 
zu können, auch die Vorken zur Impfung zu benützen, was schon in einigen Fällen 
mit Erfolg geschehen ist. Was übrigens die an den Eutern der Kühe häußger 
vorkommenden Ausschläge betrifft, welche Veranlassung zu Verwechslung mit wirk- 
lichen Pocken geben könnten, so sind cs hauptsächlich Blasen, welche bloß ober- 
flächlich unter der Oberhaut sitzen, keinen zellichten Bau haben, und wenn sie ge- 
öffnet werden, sogleich zusammenfallen; es sind serner rein warzenartige Aus- 
schläge, welche sich außer ihrer Form und Gestalt durch Unempfindlichkeit, längeres 
acder völliges Stillestehen in ihrer weiteren Ausbildung auszeichnen, welche übrigens 
auch mit den Allem nach auch bei den Kühen vorkommenden warzenartigen, fast keine 
oder dußerst wenige Lymphe enthaltenden wirklichen Pocken verwechselt werden könn= 
ten, oder sind es entzündete Knötchen oder kleine Beulen, welche hie und 
da bei Kühen als Folge von Insektenstichen oder vom Liegen auf harter Streue sich 
berschreiben, oder auch zum Theile im Gefolge von anderen Krankheiten, wie z. B. 
Namazzinis sogenannte symptomatische Kuhpocken, nicht bloß am Euter der Kühe, 
sondern auch an anderen Stellen des Körpers vorkommen, oder endlich von ungewöhn- 
licher Fütterung eintreten sollen, in der Regel aber von wirklichen Pocken bei ge- 
nauerer Beobachtung sich leicht werden unterscheiden lassen. 
Königl. Medizinal-Collegium.
	        
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