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2. Der evangelischen Synode.
Preise-Vertheilung an evangelische Schullehrer fuͤr die Beantwortung einer Preisfrage, und Bekannt-
machung einer neuen Preisaufgabe.
Ueber die im Jahre 1856 (Reg. Bl. S. 677) den deutschen Schullehrern auf-
gegebene Preisfrage, den Unterricht in der biblischen Geschichte betreffend,
sind bei der dieFjährigen Synode 28 Abhandlungen eingebommen. Obvwohl dieselben
von sehr verschiedenem Gehalte sind, und häusig an dem Fehler einer ungehdrigen
Breite der Darstellung leiden; obwohl ferner die, namentlich in Betreff des zweiten
und vierten Theils der gegebenen Frage, aufgestellten Grundsähe zum Theile noch
schwankend oder nicht tief und gründlich genug sind; so sind doch die meisten,
wenige ganz unbedeutende Arbeiten abgerechnet, mit großem Fleiße und sichtbarer
Liebe zur Sache ausgearbeitet, und es hat sich in ihnen auf erfreuliche Weise ein
lebendig religidser Sinn, der von der Wichtigkeit des auf biblische Geschichte gebauten
Religions-Unterrichts in der Volksschule durchdrungen ist, bund gegeben.
Vergleichungsweise die besten sind die folgenden, welche theils des Preises,
theils des Lobes würdig erkannt wurden:
1) Nr. XIX. mit dem Motto;: „den Armen wird das Eoangelium geprediget,“
für den ersten Preis von fünf Dukaten.
2) Nr. XIV. mit dem Motto: „was kein Verstand der Verständigen sieht 2c.,“
für den zweiten Preis von drei Dukaten.
5) Nr. XXVI. mit dem Motto: „man soll die Kinder recht unterweisen,“
für den dritten Preis von zwei Dukaten.
Bei Eröffnung der versiegelten Zettel fanden sich als Verfasser: zu
Nr. 1. Der Schulgehülfe Landen berger zu Schnaith, Dekanats Schorndorf.
Nr. 2. Schulamtsverweser Keitel zu Freudenbach, Dekanats Weikersheim.
Nr. 5. Schulmeister Kaiser in Neuenbürg, welchem im Jahre 1832 der zweite,
im Jahre 1836 der erste Preis zuerkannt worden war.
Einer öffentlichen Belobung wurden für würdig erkannt die Abhandlungen:
Nr. I. (Verf. Unterlehrer Frohnmaier in Weinsberg.)
Nr. VI. (Verf. Unterlehrer Eberle in Knitilingen.)