Full text: Ergänzungsband zum Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1838. (15a)

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g. 29. 
Zu den Fenstern darf nur astloses, gesundes, eichenes Holz werwendet werden, 
welches wohl ausgetrocknet und ausgelohet ist. Das Holz zu den Fensterfluͤgeln 
darf nicht geschnitten, sondern muß gespalten seyn. 
Das Glas muß stark und rein seyn, vollkommen von der Beschaffenheit der 
Mustertafeln, welche bei der Abstreichsverhandlung vorgezeigt und dann versiegelt 
aufbewahrt werden. 
Vor der Verglasung sind Fensterrahmen und Glas vorzuzeigen, wobei dann 
letzteres mit den Mustertafeln, wird verglichen werden. 
§. 30. 
Die Schlosserarbeiten sind nach den gegebenen Mustern und nach der naͤhern 
Vorschrift, welche der Baumeister ertheilen wird, vom besten Eisen sauber und dauer- 
haft zu fertigen. Ueberflüssiges Gewicht bei der Schlosser= und d Schnid- -Arbeit wird 
nur nach dem Werthe des Eisens bezahlt. 
g. 31. 
Alle Arbeiten des Schreiners, Glasers, Schlossers, Schmids und Flaschners 
müssen vor dem Anschlagen dem Vaumeister oder dem Bauführer vorgezeigt werden, 
welcher darüber urtheilen wird, ob sie angenommen werden können. 
. 2. 
Thüren, Läden, Getäfer und andere Gegenstände, welche angestrichen werden 
sollen, müssen vor dem ersten Anstriche gehbdrig gereinigt werden. 
Der Anstrich muß durch dreimaliges, sattes Auftragen der Farbe geschehen, und 
zwar in einem Zwischenraume von vierzehn Tagen zwischen dem ersten und zweiten, 
und einem Zwischenraume von acht Tagen zwischen dem zweiten und dritten Auf- 
tragen der Farbe. 
Wenn der Anstrich mit weißer Farbe geschieht, so ist zum ersten Auftragen 
gutes unvermischtes, in altem Leindl abgeriebenes Bleiweiß, zum zweiten Auftragen 
venetianisches, in altem gereinigten Leindl abgeriebenes Bleiweiß, und zum dritten 
Auftragen ganz feines venetianisches Bleiweiß oder Kremnitzer Weiß, in ganz altem 
gereinigten Magsaamendl gerieben und mit Terpentindl verdünnert, anzuwenden. 
Um sich der genauen Befolgung der gegebenen Vorschrift zu versichern, hat der 
Unternehmer der Anstricharbeit sich die Untersuchung seiner Farbwaaren gefallen 
zu lassen.
	        
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