Full text: Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1841. (18)

365 
Fett, Butter, Oelen u. s. w. einige Zeit angefuͤllt bleiben, erfordern große Vorsicht, 
damit kein Gruͤnspan an ihnen sich bilde. Die Verwendung eines solchen Mate- 
rials zu Trinkbechern und Kannen, in welchen die Getraͤnke einige Zeit stehen bleiben 
koͤnnen, ferner zu Schuͤsseln und Tellern, mit welchen die Speisen laͤnger in Be- 
ruͤhrung sind, ist noch mehr gewagt. 
Bei kupfernen oder messingnen Kochgeschirren, wenn sie zur Bereitung von 
Speisen oder Getraͤnken, welche einer schnellen und kurzen Erhitzung beduͤrfen, 
z. B. zum Sieden von Wasser, Milch, selbst ausnahmsweise von einzelnen sauren 
Gerichten, angewendet werden, ist wenigstens die Vorsicht zu beobachten, daß die 
Geschirre selbst gur gearbeitet seyen, auf ihrer inneren Fläche keine Risse und Er- 
habenheiten haben, daß sie stets blank erhalten werden, und daß man die in ihnen 
zubereiteten Speisen und Getränbe nicht darin erkalten lasse, sondern noch heiß oder 
warm wieder aus ihnen entferne; wie denn allgemein bekannt ist, daß selbst, wenn 
Milch in einer messingenen Pfanne erkaltet, an dieser Grünspan sich bildet und 
sogar die Milch grün gefärbt wird. Oefters ist es der Fall, daß an der Grenze der 
Speisen und Getränke, wo die Luft am ehesten auch während der Zubereirung ein- 
wirken kann, sich eine an Grünspan deutende grüne Färbung an dem Gefäß oder 
an den darin zubereiteten Speisen zeigt, weßhalb die Bedeckung der Gefässe, wenn 
dies die Eigenthümlichkeit der Zubereitung selbst zuläßt, sehr zu empfehlen ist, um 
dadurch den Zutritt der Luft eher abzuhalten. 
Bei den Destillir-Geräthen, vorzugsweise aber bei den Kühlröhren, namentlich 
bei dem Ausgangsrohr, wo die Bildung von Grünspan so leicht ist, erscheint es 
vorzugsweise als räthlich, die Anwendung von Kupfer oder Messing mindestens 
dann zu vermeiden, wenn nur selten und in kleinen Quantitäten gebrannt wird; 
und nur eine unausgesetzte Sorge für deren Reinhaltung vermag eine Beruhigung 
darüber, daß das Erzeugniß nicht durch Grünspan verunreinigt sey, zu gewähren. 
Als Mittel, die Grünspanbildung zu verhüten, folglich die dießfallsigen Besorg-- 
nisse zu beseitigen, ist im Allgemeinen die Vergoldung, die Versilberung oder die Ver- 
zinnung auf der Fläche, wo die Berührung mit genießbaren Gegenständen statt fin- 
det, zu betrachten, voraussehzt, daß dieser Ueberzug vollständig und haltbar sey, und
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.