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b) Sicherer als dieses, immerhin Tauschungen möglicher Weise unterliegende
Kennzeichen ist der in einigen Gegenden schon längst bei Branntwein-
brennern hergebrachte Versuch mit Butter. Es wird nämlich in einen
Kelch des verdächtigen Branntweins ein Stückechen gewöhnlicher (ungesalzenen)
Butter von der Größe einer Erbse oder Bohne geworfen; enthält n#un der
Branntwein auch nur eine verhältnißmäßig kleine Menge von Kupfer auf-
gelöst, z. B. 367 Gran auf 3 Schoppen, so wird die Butter wenigstens nach
etlichen Stunden auf der Oberfläche eine blaugrüne Farbe annehmen, die
allmählig erwas dunkler wird. Enthält der Branntwein mehr Kupfer, fo
wird man mehrere Stückchen Butter zusehen können, die allmählig gleich-
falls dieselbe Farbe annehmen werden. Enthält er bedeutend weniger, so
muß man wohl mehrere Stunden zuwarten, bis die Wirkung eintrite, und
bei sehr kleinen Mengen tritt sie wohl erst nach 24 Stunden oder auch
gar nicht ein, wenn dem Branntwein etwas Süäure beigemischt ist, was sich
durch die oben angeführte Probe mit Lacmus-Papier leicht erbennen läßt.
) Eine noch genauere, jedoch nicht so auffallende Probe gewährt ein blankes
Eisen.
Wird nämlich in einen Viertelsschoppen eines verdächtigen Branntweins eine
blanke Messerklinge gestellt, so wird nach einigen Minuten auf
der Klinge ein kupferrother Niederschlag sich zeigen, wenn in dieser Portion
Branntwein auch nur #o oder sogar nur 39 Gran Kupfer enthalten war;
nach einer Stunde ungefähr würde sich sogar noch ## Gran durch einen
allerdings sparsameren Riederschlag von Kupfer auf dem Eisen erkennen
lassen. Dieser Versuch läßt sich noch genauer mit einer blanken Räá h-
nadel anstellen, welche an einem Faden oder an einem Haare in den
Branntwein aufgehaͤngt wird, und es koͤnnen auf diese Weise selbst die
kleinsten Mengen von Kupfer in dem Branntwein entdeckt werden.
d) Auffallender gibt sich die Gegenwart des Kupfers durch Beimischung einiger
Tropfen ätenden Salmiak-Geistes zu dem verdaͤchtigen Brannt-
wein zu erkennen. Enthält derselbe nämlich in einem Viertelsschoppen einen
halben Gran Kupfer, so wird er, in ein reines Trinkglas oder einen Kelch
von Glas gebracht, auf Zuguß von einigen Tropfon äbßenden Salwiak-Geistes