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von der rasenden Wuth befallenen Hunde. Der Verlauf der stillen Wuth zieht sich
etwas mehr in die Länge, doch höchst selten dauert er über sieben Tage
hinaus. 4
. CI-
BeidetKatzeäußertsichdieWuthaufähnlicheWeise,wiebeimHunde.
Ohne daß auffallende Krankheitszeichen vorausgehen, springt die von der Wuth be-
fallene Katze unvermuthet aus einem Winkel hervor, faͤllt Menschen und Thiere an,
und sucht sie zu beißen; der Blick ist wild, das Auge funkelnd, das Haar gestraͤubt,
aus dem Maul fließt Geifer u. s. w., auch die Stimme des Thiers ist veraͤndert,
welches sich verkriecht und in wenigen Tagen an Laͤhmung verendet.
. 8.
Die an der Wuth erkrankten Füchse ändern ihr Naturell, und legen die
Scheu vor Menschen, Hunden und anderen größeren Thieren ab; sie gehen gerade
auf sie zu, mit der Absichr, sie anzugreifen und zu beißen; dieser Drang führt so
am hellen Tage in Höfe und Dörfer, wo sie, wenn man sie abtreiben will, sich zur
Wehre sehen; ihr Gang ist mart, schwankend, weßhalb sie leichter, als sonst, zu er-
legen sind.
K. 2.
Bei Schweinen, welche nach stattgehabter Mittheilung in die Wuth verfal-
len, äußert sich die Krankheit durch Toben, Reigung zum Beißen, Wühlen im Bo-
den, Geifern und Speicheln, heiseres Grunzen, schnelle Abmagerung und endlich
Lähmung des Hintertheils. Sie erliegen gewöhnlich schon am vierten bis fünften
Tage der Krankheit.
K. 10.
Bei den pflanzenfressenden Hausthieren, dem Pferde, dem Rinde, dem
Schaafe und der Ziege, zeigen sich, wenn sie in Folge des Bisses von einem
wüthenden Thiere in die Krankheit verfallen, ähnliche Erscheinungen, wie Mangel
an Freßlust, erschwertes Schlingen (aber kein Abscheu vor Wasser), veränderte
Sriimme, große Unruhe oder Angst, Stampfen mit den Füßen, Geifern des Mauls,
lähmungsartige Schwäche im Kreutze u. s. w. In den Anfällen von Tobsucht,
suchen Pferde und Rindvleh die Keiten entzwei zu reißen, und auf Menschen oder