Full text: Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1871. (48)

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Wird der Kessel in der Verfertigungs-Werkstätte probirt, so soll der Anstrich erst nach 
Vornahme der Probe erfolgen. Minder schädlich als die oben erwähnten Risse sin! 
schieferige Stellen, welche in der Regel nur bei Blechen von sehr faseriger Textur vor 
kommen. 
Haben sich bei der Wasserdruck-Probe Defecte gefunden, so müssen solche entfern 
werden und es tritt eine wiederholte Probe nach Maßgabe der gegebenen Vorschriften ein 
Nach vorschriftsmäßig bestandener Wasserdruck-Probe ist der Kessel zu stempeln 
Ueber das ganze Verfahren ist ein Protokoll aufzunehmen, in welchem alle Einzeln 
heiten, besonders die in Betracht gekommenen Maße und Gewichte anzugeben und die 
Stellen genau zu bezeichnen sind, an welchen der Kessel und seine Sieder, Vorwärmer 2c 
gestempelt wurden. 
§. 32. 
Bevor der Dampfkessel in Betrieb genommen wird, muß durch den von dem Minie 
sterium des Innern hiemit beauftragten Sachverständigen nochmals eine Untersuchum 
vorgenommen und ermittelt werden, ob die Anlage in jeder Beziehung den Bestimmunger 
der ertheilten Genehmigung entspricht. 
Der Dampfkessel darf erst dann in Betrieb gesetzt werden, wenn der betreffend 
Sachverständige hiezu die Erlaubniß ertheilt. 
§. 33. 
Bei Vornahme der nach §. 32 erforderlichen weiteren Untersuchung hat der betref 
fende Sachverständige auch künftig nachfolgende Bestimmungen der Instruktion von 
30. Januar 1858 mit den durch anderweitige neuere Vorschriften gebotenen Modifikationer 
zu beachten. 
§. 5. Auf zuverlässige Speisevorrichtungen von hinreichender Lieferungsfähigkeit is 
das größte Gewicht zu legen. 
Die gehörige Thätigkeit derselben soll leicht controlirt werden können. Sie solle 
eihre Bewegung von einem Motor erhalten, auf welchen jeden Augenblick mit Zuverläs 
sigkeit gerechnet werden kann. In dieser Beziehung sind die sogenannten Dampfpumpe 
besonders zu empfehlen. Die Ventile der Pumpen sollen leicht und jederzeit zugänglich sein 
Saugröhren, Ventilgehäuse und Cylinder der Pumpen müssen vollkommen luftdich 
und die Ventile gut eingeschliffen und so angeordnet sein, daß sie nicht leicht in Unord 
nung gerathen.
	        
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