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2) Fleisch von Thieren, die an Milzbrand, Wuth, Rotz, Wurm oder Pockenseuch
(vergl. §§. 8—11 der Ministerial-Verfügung vom 21. August 1879, betreffend das Klee
meistereiwesen), ausgebreiteter Lungen= und Perlsucht oder an einer anderen mit Ent
mischung und Zersetzung der Säfte verbundenen oder sehr langwierigen Krankheit ode
au Trichinen (vergl. §. 17 der angeführten Ministerial-Verfügung), oder Finnen gelitte
haben, ferner Fleisch von Thieren, die mit giftigen Stoffen behandelt wurden oder ere
pirt sind. Dabei wird bemerkt, daß das in geringem Grade mit Finnen durchsetzte Fleise
noch genießbar ist, wenn dasselbe gründlich gekocht wird.
S. 7.
In Gemeinden, in welchen von der Ortspolizei der Verkauf des Fleisches kranke
Thiere, welches noch genießbar ist, und solchen Fleisches, das wegen seiner Minder
werthigkeit zum Verkauf in den gewöhnlichen Verkaufslokalen sich nicht eignet, auf Grun'
des §. 12 der Verfügung des K. Ministeriums des Innern vom 21. August 1879, be
treffend die Beaufsichtigung des Verkehrs mit Fleisch, in besonders bestimmten Lokalei
angeordnet wurde, ist bezüglich des noch genießbaren Fleisches zu unterscheiden zwischen
1) Fleisch erster, bester Beschaffenheit (bankwürdiges Fleisch) von gesunden im ge-
hörigen Ernährungs= oder Mastungszustande befindlichen und im passenden Alter ge
schlachteten Thieren und
2) minderwerthigem (nicht bankwürdigem) Fleisch von sehr alten oder allzujunge
oder in dürftigem Ernährungszustande befindlichen Thieren oder von Thieren herrührend
die an solchen örtlichen oder allgemeinen Krankheiten litten, bei welchen das Fleisch noc
keine wesentlichen Veränderungen erlitten hat und welche nach einer von einem approbirter
Thierarzte vorgenommenen Untersuchung und schriftlichen Bescheinigung das Fleisch nich
ungenießbar oder für die Gesundheit des Menschen schädlich machen.
8. 8.
Das Fleisch bester Qualität soll eine frische, hochrothe Farbe, einen angenehme
Fleischgeruch haben und, wenn es erkaltet ist, die angebrachten Fingereindrücke bald wiede
verlieren. Beim Befühlen und Durchschneiden muß es sich derb, elastisch zeigen un
eine zarte Fleischfaser erkennen lassen.
Fleisch von gut genährten und gemästeten Thieren ist von körnigem weißem Fett
derart durchwachsen, daß Fleisch und Fett in richtigem Verhältnisse zu einander stehe