Full text: Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1910 (87)

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Verfügung des Ministeriums des Innern, 
betreffend die Bekämpfung übertragbarer Krankheiten. Vom 9. Februar 1910. 
Auf Grund von § 327 des Reichsstrafgesetzbuchs, sowie von Art. 25 Ziff. 3 und 4, 
27. Dezember 1871 (Reg. Bl. S. 391) 
Art. 32 Ziff. 5 und Art. 51 des Landespolizeistrafgesetzes vom Ja 188—MeGl . 
wird nachstehendes verfügt: 
Erster Abschnitt. 
Anzeige, Tistenführung und Berichterstaltung. 
§1. 
Außer den Krankheiten, bei welchen auf Grund reichsgesetzlicher Bestimmungen (zu 
vergl. § 1 des Reichsgesetzes vom 30. Juli 1900, betreffend die Bekämpfung gemein- 
gefährlicher Krankheiten, Reichs-Gesetzbl. S. 306, und die Bekanntmachung des Reichs- 
kanzlers vom 28. September 1909, Reichs-Gesetzbl. S. 933), die Anzeigepflicht besteht 
— Aussatz (Lepra), asiatische Cholera, Fleckfieber (Flecktyphus), Gelbfieber, Pest (orien- 
talische Beulenpest), Pocken (Blattern) und Milzbrand — wird auch bei den nach- 
stehend aufgeführten Krankheiten die Anzeigepflicht festgesetzt, nämlich bei: 
Diphtherie (Halsbräune, echter Crouy), 
Fleisch-, Wurst-, Fisch-, Käse= und Konservenvergiftung, 
Frieselfieber, 
übertragbarer Genickstarre, 
Kindbettfieber (Wochenbett-, Puerperalfieber), 
Körnerkrankheit (Granulose, Trachom), 
Rotz, 
Rückfallfieber (Febris recurrens), 
übertragbarer Ruhr (Dsenterie), 
Scharlach, 
Tollwut (Lyssa), sowie Bißverletzungen durch tolle oder der Tollwut verdächtige 
Tiere, 
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