Full text: Deutschlands auswärtige Politik 1888-1914.

66 1. Abschnltt. Von Kußland zu Großbritannten. 1887—1894. 
  
So machten sich immer deutlicher und immer häufiger Beweise für 
die Ungesundheit des britisch-deutschen Freundschaftsverhältnisses be- 
merkbar, dessen Auffassung auf beiden Seiten eine so verschiedene war. 
Am 8. Januar des Zahres 1895 hielt der Deutsche Kaiser einer An- 
zahl von Parlamentariern einen längeren Vortrag über die maritimen 
Bedürfnisse des Deutschen Reiches und forderte sie zum Schlusse auf, sie 
möchten „dem Fürsten Bismarck, dem Begründer unserer Kolonialpolitik, 
zum 80. Geburtstage die Freude machen, die für die Flotte geforderten 
notwendigen Summen zu bewilligen“. Zn diesem Satze liegt die Erkennt- 
nis entbalten, daß eine Kolonialpolitik ohne Flotte dem Deutschen Reiche 
eine Unmöglichkeit bedeutete, und daß eben hier die vornehmste Ursache 
der Schwierigkeiten und Rückschläge jener Zeit lag, nachdem die Surro- 
gate verschwunden oder unbrauchbar geworden waren. 
Das DOeutschland des Zahres 1895 war aber noch nicht reif für diese 
Erkenntnis.
	        
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