6 Das Tand.
auch unzutreffenden Tlamen „Sächsische Schweiz“ aufgebracht
hätte, über den sich mit Recht schon der große Geograph Uarl
Andree entrüstet hat.
Es ist schon lächerlich nicht nur, sondern unrecht, von
einer „Dohburger Schweiz“ zu reden, da die dieselbe bildenden
Dorphprkuppen, welche, an der Mordgrenze des Meißner Hoch-
landes stehend, den Übergang. in die norddeutsche Tiefebene
vermitteln, bedeutend genug wären, um eine selbständige Ze-
nennung zu führen. Wenn mun aber gar die interessanteste
Felsenpartie, welche Sachsen aufzuweisen hat, mit einem ge-
borgten Wamen genannt wird, der nicht einmal glücklich ge-
wählt ist, sondern zu einem allemal zu ungunsten unfrer Berge
ausfallenden Dergleiche auffordert, so ist das wieder einmal ein
Beweis, dafür, wohin den Deutschen sein Mangel an Wert-
schätzung der von Gott ihm verliehenen Gaben und seine Sucht
nach fremdländischem Wesen führt.
Michtsdestoweniger ist die Sächsische Schweiz ein liebliches
Stück Erde, was zu besuchen sich wohl lohnt. Daher wird
ihm auch von maßgebender Seite das ihm gebührende Lob
gezollt, welches natürlich nur ein bedingtes sein kann, einmal,
da die Gegend eben nur lieblich und freundlich, aber nicht
wild und großartig ist, zum andern, weil sie an einer gewissen
Einförmigkeit leidet.
Pf spricht sich z.B. Daniel darüber folgendermaßen aus: 8)
„Jetzt ist die Sächsische Schweiz eine der besuchtesten Gegenden
Deutschlands, mehr ein großartiger Dark als eine Wildnis,
mit allen Bequemlichkeiten und Annehmlichkeiten in so hohem
Grade ausgestattet, daß sich fast jedem Taturgenusse die über-
feine Kulturwelt, der man auf Reisen entfliehen will, an die