Full text: Reichs-Gesetzblatt. 1908. (42)

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Artikel 58. 
Der Ehrenakzeptant muß sich den Protest mangels Annahme gegen Er- 
stattung der Kosten aushändigen und in einem Anhange zu demselben die Ehren- 
annahme bemerken lassen. Er muß den Honoraten unter Übersendung des 
Protestes von der geschehenen Intervention benachrichtigen und diese Benach- 
richtigung mit dem Protest innerhalb zweier Tage nach dem Tage der Protest- 
erhebung zur Post geben. Unterläßt er dies, so haftet er für den durch die 
Unterlassung entstehenden Schaden. 
Artikel 59. 
Wenn der Ehrenakzeptant unterlassen hat, in seinem Akzepte zu bemerken, 
zu wessen Ehren die Annahme geschieht, so wird der Aussteller als Honorat 
angesehen.  
Artikel 60. 
Der Ehrenakzeptant wird den sämtlichen Nachmännern des Honoraten 
durch die Annahme wechselmäßig verpflichtet. Diese Verpflichtung erlischt, wenn 
dem Ehrenakzeptanten der Wechsel nicht spätestens am dritten Werktage nach dem 
Zahlungstage zur Zahlung vorgelegt wird. 
Artikel 61. 
Wenn der Wechsel von einer Notadresse oder einem anderen Intervenienten 
zu Ehren angenommen wird, so haben der Inhaber und die Nachmänner des 
Honoraten keinen Regreß auf Sicherstellung. Derselbe kann aber von dem 
Honoraten und dessen Vormännern geltend gemacht werden. 
2. Ehrenzahlung. 
Artikel 62. 
Befinden sich auf dem von dem Bezogenen nicht eingelösten Wechsel oder 
der Kopie Notadressen oder ein Ehrenakzept, welche auf den Zahlungsort lauten, 
so muß der Inhaber den Wechsel spätestens am dritten Werktage nach dem 
Zahlungstage den sämtlichen Notadressen und dem Ehrenakzeptanten zur Zahlung 
vorlegen und den Erfolg im Proteste mangels Zahlung oder in einem Anhange 
zu demselben bemerken lassen. Unterläßt er dies, so verliert er den Regreß gegen 
den Adressanten oder Honoraten und deren Nachmänner. Weist der Inhaber 
die von einem anderen Intervenienten angebotene Ehrenzahlung zurück, so verliert 
er den Regreß gegen die Nachmänner des Honoraten. 
Artikel 63. 
Dem Ehrenzahler muß der Wechsel und der Protest mangels Zahlung 
gegen Erstattung der Kosten ausgehändigt werden. Er tritt durch die Ehren- 
zahlung in die Rechte des Inhabers (Artikel 50 und 52) gegen den Honoraten, 
dessen Vormänner und den Atzeptanten. 
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