Full text: Reichs-Gesetzblatt. 1916. (50)

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Die Königlich Belgische Regierung hat der Anzeige folgende Erklärung 
zum Artikel 4b der Übereinkunft beigefügt: 
Bien quelarédaction del’article 4 
de la Convention d'Union revisée ne 
Paraisse laisser place à aucun doute, 
des appreciations divergentes ont ce- 
pendant été formulées dans certaines 
publications soccupant specialement 
de propriété industrielle, au sujet de 
Tinterprétation à donner au deuxieme 
Daragraphe. 
Ainsi que ’a.constaté la dlégation 
italienne au cours de la Conference de 
Washington, ledit article doit étre 
compris dans ce sens due Tindepen- 
dance absolue des brevets ne Fap- 
Plique pas, pour ce qui regarde la 
durce normale, aux brevets demandés 
après les délais de priorité. En consé- 
quence, consormément à l'article 14 
de la loi belge du 24 mai 1854, la 
durée d’un brevet dit «d'importations, 
délivrẽ dans ces conditions, ne pourra 
excéder, en auenn cas, le terme le plus 
long pour lequel le hrevet aura été 
concé Oc antérienrement à Tétranger. 
Quant aux brevets demandés pen- 
dant le delai de priorité, ils seront 
considéres comme brevets Tinvention 
ayant une durée normale de 20 ans 
et Seront absolument indépendants des 
brevets Torigine. 
Berlin, den 15. Januar 1916. 
(Übersetzung) 
Obwohl die Fassung des Artikel 4b 
der revidierten Verbandsübereinkunft 
keinem Zweifel Raum zu lassen scheint, 
so sind doch auseinandergehende Mei- 
nungsäußerungen in gewissen Veröffent- 
lichungen, die sich besonders mit dem 
gewerblichen Eigentume befassen, zum 
Ausdruck gelangt und zwar über die 
Auslegung, welche dem Absatz 2 zu 
geben ist. 
Wie die italienische Abordnung im 
Laufe der Washingtoner Konferenz fest- 
gestellt hat, soll der erwähnte Artikel 
dahin verstanden werden, daß die voll- 
kommene Unabhängigkeit der Patente 
hinsichtlich der gesetzmäßigen Dauer nicht 
den nach Ablauf der Prioritätsfristen 
angemeldeten Patenten zukommt. In- 
folgedessen kann gemäß Artikel 14 des 
belgischen Gesetzes vom 24. Mai 1854 
ein sogenantes „Einführungspatent“, das 
bei solcher Sachlage erteilt ist, in keinem 
Falle über die längste Frist hinaus dauern, 
für welche das Patent vorher im Aus- 
lande gewährt worden ist. 
Die während der Prioritätsfrist an- 
meldeten Patente werden als Erfindungs- 
patente mit einer gesetzmäßigen Dauer 
von 20 Jahren angesehen und sind voll- 
kommen unabhängig von den Stamm- 
Patenten. 
Der Reichskanzler 
Im Auftrage: 
Johannes 
Den Bezug des Reichs-Gesetzblatts vermitteln nur die Postanstalten. 
Herausgegeben im Reichsamt des Innern. — Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerel.
	        
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