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ubergegangen ist. Der Lehtere, als Sumatrapflanzer
bewͤhrt, ist Anfang des Jahres 1893 in den Dienst
der Kompognie getreten, um abwechselnd mit dem
büterigen Hauptverwalter die Geschäfte im Schut-
gchet zu führen. Er ist nach mehrmonatlicher Be-
schEstgung bei der Direktion im April nach Kaiser
Bü#heimsland abgegangen und nach einem kurzen
##fenthalt in Singapore und Java am 1. Juni in
Iredrich Wilhelmshafen eingetroffen. Der Siß der
Houptodministration ist Stephansort.
Von den Pflanzungen der Kompagnie sind im
Ihr 1892 Stephansort und Yomba, im Jahre
1893 außer diesen auch Erima und Maraga bepflanzt
worden. Die Ernte des Jahres 1891 hatte in
Eino 75 Ballen, in Stephansort 115 Ballen im
Carict von zusammen 28 078 Pfund ergeben. Sie
un Bremen verkauft worden. Die Ernte von
1692 hat sich in Momba auf 261 Ballen, in
Stphansort auf 422 Ballen im Gesammtgewichte
#W# cc. 109 000 Pfund, also auf fast das Vierfache
l borjährigen Ertrages, gestellt. Der größere
Weil davon ist in Bremen bereits eingetroffen, der
##st steht im Dezember zu erwarten. Die Ernte
ie lausenden Jahres — 1893 — wurde im Sep-
auf etwa 180 000 Pfund geschätzt, was eine
Stgemng von 65 /% gegen 1892 besagen würde.
r-*i ist die Bepflenzung von etwa 450 Feldern
a Assicht genommen.
Außer den chinesischen und malayischen Kulis
v#rden Eingeborene — Melanesier — auf der
###ungen beschäftigt. Sie werden insbesondere
un dem Klären des Waldes, zum Zusammenstapeln
ud Brennen von Holz und zum Reinigen des
A#ess, aber auch zu Hülfeleistungen beim Pflanzen
ad Bauen verwendet. Die Gesundheitsverhältnisse
o ,echselnd und zum Theil noch recht ungünstig
krresen. Sie hängen im Wesentlichen von dem
Vechsel der Jahteszeit und des Wetters ab. Einen
n Schaden hat der Ausbruch der Pocken ge-
bocht, die Anfang Juni d. J. durch ein daran auf
de Hahrt von Batavia nach dem Schutgebiet er-
bultes malayisches Kind eingeschleppt wurden und
mier den Arbeitern in Stephansort und Erima
eir große Zahl von Opfern, insbesondere unter den
Almesiern, gefordert haben. Alsbald vorgenommene
I##ungen und Vorkehrungen für die Absonderung
de Kranken begründen die Erwartung, daß dem
Uchel werde Einhalt gethan sein.
#m Allgemeinen wird beobachtet, daß die An-
bmlinge am ehesten Erkrankungen ausgesetzt sind,
vifoend die älteren eingewohnten Leute sich wider-
unsssähig erweisen. In Anbetracht dessen hat die
Hauptadministration. die Einrichtung getroffen, daß
die Kulis nach ihrer Ankunft sämmtlich anfangs eine
müdestens zwei Monate dauernde Akklimatisation
uter Aufsicht des Hauptadministrators selbst durch-
mohen, während welcher Zeit sie nur zwei Morgen-
zund zwei Abendstunden im Freien, sonst stets unter
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Dach arbeiten und von 10 bis 2 Uhr, also vier
Stunden, Mittagspause machen.
Der Gesundheitszustand der Beamten und An-
gestellten ist im Allgemeinen befriedigend gewesen:
in einigen Monaten wird er als vorzüglich gut be-
zeichnet, in anderen haben JInfluenza und Fieber-
anfälle, die aber nur vereinzelt von schwererer Art
waren, sich gezeigt. Ein Todesfall war zu beklagen,
der des Administrators Rohlack, welcher, an einem
Herzfehler leidend, an Malariafieber nicht lange nach
seiner Ankunft am 22. Juli 1892 in Maraga ver-
storben ist. Von den Pocken blieben die Weißen
verschont.
Außer den in Stephansort vorhandenen Kranken-
häusern ist ein neues bei Erima an einem Flußlaufe
im August v. J. errichtet worden, dessen Lage als
sehr zweckmäßig bezeichnet wird. Für die Pflege
und Behandlung der Kranken sorgen ein Arzt, ein
in Niederländisch-Indien durch mehrere Jahre thätig
gewesener, als Pharmazeut ausgebildeter Kranken-
pfleger und zwei Pflegeschwestern, welche der deutsche
Frauenverein für Krankenpflege in den Kolonien aus-
gesendet hat.
Von besonderem Werthe für die Verbesserung
der hygienischen Verhältnisse erscheint die Gewinnung
eines mit dem tropischen Klima und tropischen Krank-
heiten durch Erfahrung vertrauten Arztes, der in
der Person des Dr. Hagen für die Kompagnic im
August dieses Jahres angenommen worden und mit
dem Oktoberschiff von Singapore nach Stephansort
abgegangen ist. Da er, als Arzt in Deutschland
und Niederländisch = Indien approbirt, 13 Jahre
hindurch in Sumatra auf Pflanzungen und in amt-
licher Stellung als Bezirksarzt praktizirt hat, ist er
mit Sitte und Sprache der Malayen und auch mit
chinesischer Art bekannt und dadurch zur wirksamen
Behandlung kranker Kulis wie zur Durchführung
allgemeiner hygienischer Maßnahmen besser im Stande
als ein sonst tüchtiger Arzt, dem solche Erfahrungen
abgehen.
Von großem Werthe ist es auch, daß zur Ver-
hütung der Einschleypung ansteckender Krankheiten
auf dem Dampfer des Norddeutschen Lloyd ein
Schiffsarzt für die Fahrten zwischen Singapore und
dem Schutzgebiet angestellt worden ist.
Ausgeschieden aus dem Dienste sind infolge ver-
tragsmäßiger Kündigung: die Sumatra-Pflanzer
E. Küchenthal und Baumann, der Kaufmann
O. Pahl, der Assistent Göbel, der Gärtner
E. Tillmann. Außerdem schied aus: Dr. med.
Hagge.
Eingetreten sind in den Dienst der Astrolabe-
Kompagnie: die Pflanzungsassistenten Albrecht Marg-
graf, Franzelino Becker, d’'all Abaco, Karl
Weidig, Ernst Volprecht, J. Bergemann,
Josef Loag, Karl Müller, die Kaufleute Hans
Schmidt und Ernst Stellwaag, der Pharmazeut
Kunzmann und Dr. med. Hagen.