Full text: Die Freimauerer, deren Ursprung, Geschichte, Verfassung, Religion und Politik.

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Bundesbehörde mit den alten Urkunden und Gebräuchen 
der Maurer zu vergleichen und zu einem Ganzen zu be— 
arbeiten; es ist das Konstitutionenbuch, welches noch 
gegenwärtig als Grundlage des freimaurerischen Thuns und 
Treibens gilt; es wurde öfter im Drucke herausgegeben und 
ist Jedermann zugänglich. Einen weitern Grundstein des 
Wesens der Freimaurerei legte die Großloge 1724 durch 
die Einsetzung eines Ausschusses für Mildthätigkeit 
und betrat damit eine der schönsten Stufen des Wirkens 
dieser Brüderschaft, diejenige nämlich der Hilfe in Not und 
Elend, nicht nur der Brüder, sondern aller Menschen. 
Die innere Gliederung des Bundes endlich wurde 
vollendet durch die Einführung der Grade. Diejenigen 
Brüder nämlich, welche das Amt eines Meisters, d. h. 
des Ersten unter den einander gleichen Genossen oder 
Gesellen, bekleidet hatten, traten nach Ablauf ihrer 
Amtsdauer nicht mehr, wie früher, unter die einfachen Ge- 
sellen zurück, sondern bildeten eine eigene Abteilung, die 
der Meister, und anderseits wurden die Neuaufgenommenen 
nicht mehr sofort Gesellen, sondern hatten vorerst einige 
Zeit als Lehrlinge zuzubringen. So entstanden die drei 
Grade der Meister, Gesellen und Lehrlinge, wahrscheinlich 
um das Jahr 1720; andere, höhere Grade waren damals 
noch unbekannt. Die Beförderung der Lehrlinge zu Ge- 
sellen und dieser zu Meistern, welche vorzunehmen erst nur 
die Großloge das Recht hatte, wurde bereits 1725 jeder 
einzelnen Loge bewilligt. 
Die nun so mit den Grundlagen ihrer Eigentümlich- 
keit ausgestattete Freimaurerei breitete sich bald weiter aus. 
Es traten, von reisenden englischen Maurern oder von in 
England ausgenommenen Fremden gegründet, in allen 
civilisierten Ländern Logen ins Leben, welche sich, wenn 
sie zahlreich genug waren, baldmöglichst auch zu Großlogen 
vereinigten. So entstanden 1730 die Großloge von Irland,
	        
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