Full text: Die Freimauerer, deren Ursprung, Geschichte, Verfassung, Religion und Politik.

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schweig zum Großmeister des Ordens. Ja, auf dem Kon- 
vente zu Braunschweig (1775) wurde endlich Hund, welcher 
bloßer Heermeister geblieben, ernsthaft nach seinen Ausweisen 
gefragt, und, als er solche nicht zu bieten wußte, von der 
Leitung des Ordens entfernt, — welches Schicksal ihm 
ein Jahr darauf (zu Meiningen) das Herz brach. Er wurde 
im Ritterornate vor dem Altar der Kirche zu Melrichstadt 
beigesetzt. 
Nach seinem Tode erschien ein neuer Apostel der falschen 
Templerei, ein rätselhafter Mensch, von dem weder die Zeit noch 
der Ort seiner Geburt und seines Todes bekannt sind, der 
sich aber gegenüber Vertrauten als Sendling der Jesuiten 
bekannte. Er nannte sich Gugomos, Freiherr und Pro- 
fessor der Künste, war badischer Kammerjunker und Regie- 
rungsrat, auch Mitglied der strikten Observanz unter dem 
Namen „Ritter vom triumphierenden Schwan,“ und trat 
zum ersten Mal in die Offentlichkeit durch seine 1776 aus- 
gehende Einladung zu einem Konvente nach Wiesbaden, 
auf welchem er, wie er behauptete, Unterricht in der wahren 
Templerei erteilen wolle. Es lag in dem widerspruchs- 
vollen Geiste jener aufgeklärten und doch daneben so leicht- 
gläubigen Zeit, daß dieser sonderbaren Einladung viele 
Ritter, unter ihnen sogar einige Fürsten, folgten und die 
Lügen und Schwindeleien des neuen Propheten mit Be- 
wunderung anhörten. Gugomos rühmte sich genossener Ein- 
weihungen, deren Schilderung auffallend an die Exercitien 
der Jesuiten erinnerte, wies Insignien und Vollmachten 
eines „heiligen Stuhles“ auf Cypern vor, welche Kruzifixe 
und ähnliche katholische Verzierungen trugen, und behauptete, 
der Orden, dem er angehöre, und von welchem der Templer- 
orden blos ein Zweig gewesen, sei schon vor Mose enstanden 
und habe unter seinen Großmeistern ägyptische, jüdische und 
andere Könige, griechische Philosophen, selbst Christus, sowie 
Apostel und Päpste gezählt, — die Templer hätten sich in
	        
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