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die englischen Templer teilen sich in zwei sich bekämpfende
Parteien, deren jede aus den Kreuzzügen stammen will.
Von einer derselben haben sich die irischen und amerikani-
schen Templer abgezweigt. In alle solche Templerorden
können nur solche Christen ausgenommen werden, welche
glauben, daß Christus in der Absicht, die Sünder mit seinem
Blut zu erlösen, in die Welt gekommen sei, und müssen
schwören, diesen Glauben mit ihrem Schwerte zu verteidigen
und mit ihrem Blute zu besiegeln. Man hat jedoch leider
von ihren Thaten zu Gunsten des bedrohten Glaubens
noch nie etwas gehört! Die irischen und amerikanischen
Templer und ein Teil der schottischen müssen überdies die
Grade eines „Rosenkreuzers“ (den 18.) und eines „Kadosch"
oder „Heiligen“ (1 den 30. des sogenannten schottischen
Systems) besitzen. Alle aber kleiden sich in ihren Versamm-
lungen in das Kostüm der alten Templer. In Amerika er-
scheinen sie in diesem sogar schon auf der Reise zur Ver-
sammlung, und es ist ihnen schon begegnet, daß sie vom
Volke für wandernde Schauspieler oder Kunstreiter gehalten
wurden! Ihre Vereine heißen Encampments (Heerlager);
diejenigen der Vereinigten Staaten von Nordamerika, 42 an
der Zahl, stehen unter 13 Groß-Komthureien und einem
Genecral Grand Encampment. Ihre Beamten sind denjenigen
der alten Templer nachgebildet und je nach Geschmack, Thor-
heit und Eitelkeit bedeutend vermehrt; es giebt unter ihnen
Schwertträger, Fahnenträger, Prälaten, u. a. Einzelne Grade
neunen sich Ritter vom roten Kreuz, Ritter von Malta
u. s. w. Die bedauerswerten Ritter beraten sogar „Exerzier=
reglemente“ (I1), und es ist unbegreiflich, aber dennoch wahr,
daß ganz bedeutende und geistreiche Männer, welche im
Staatsleben eine hervorragende Rolle spielen, diesen kin-
dischen Prunk mitmachen!
Als Anhang zu den maurerischen Verirrungen erwähnen
wir noch die in Frankreich zu verschiedenen Zeiten aufge—