V. Die neueste Eutwicklung des Sreimaurerbundes.
ie französische Revolution hatte die ge—
heimen politischen Vereine in den Vorder-
und die Freimaurerei in den Hintergrund
gedrängt. Die letztere hatte mit ihren
allgemein humanen Grundsätzen und mit
ihrer Antipathie gegen heftige Leiden-
schaften und wilde Thaten in einer Zeit nichts zu thun, in
welcher Blut in Strömen floß, erst auf den Schaffotten,
dann auf den Schlachtfeldern, und zuletzt ein Regiment der
Finsternis die Völker drückte. Die Freimaurerei hatte aber
vom Geiste der Geschichte die große Aufgabe zugewiesen er-
halten, die Zeit vom Erwachen bis zum Austoben der po-
litischen Leidenschaften zur Überwindung der Verirrungen,
in welche sie während des 18. Jahrhunderts gefallen, und
zur Gewinnung eines vernünftigern und zeitgemäßen Bodens
für ihr Wirken zu benützen. Und sie hat diese Frist nicht
unbenützt verstreichen lassen. Nachdem die politischen Ver-
eine ihre Bedeutung dadurch verloren hatten, daß die Völker
im Jahre 1848 selbst wieder auf den Schauplatz der Ge-
schichte traten, da zeigte es sich, daß der Bund ein wesent-
lich anderer geworden war. Im 18. Jahrhundert hatten den-
selben beinahe nur vornehme Herren und etwa noch berühmte