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am Bahnhofe in Düsseldorf herumgetrieben hatte, wurde
am 3. Juli 1883 abends verhaftet, als er eben mit drei
bethörten Mädchen nach Afrika abreisen wollte. In einem
bei ihm vorgefundenen Briefe hieß es, er solle nur für gute
„Ware“ sorgen; sie möge kosten, was sie wolle. Den
Mädchen war versprochen worden: freie Überfahrt, eine gute
Herrschaft, jährlich 300 Mark Lohn und innerhalb drei
Jahren auf Wunsch freie Rückfahrt; auch hieß es im Vertrage,
es solle väterlich für sie gesorgt werden. Unter den Mädchen
waren, wie der „Düsseldorfer Anzeiger“ meldet, zwei, welche
das Alter von 17 Jahren noch nicht erreicht hatten!
In Buda-Pest erließ ein junger Engländer, wie
„Egyetertes“ meldet, folgendes Inserat: „Junge, hübsche
Mädchen werden im Velocipedfahren unterrichtet und zur
Reise aufgenommen. Näheres unter Tabakgasse 26.“ Es
meldeten sich in Folge dieser Annonce nicht wenig junge
Mädchen aus dem Bürger= und Handwerkerstande, und mit
einer Anzahl von diesen verschwand nach einigen Tagen der
moderne Rattenfänger aus Pest, ohne daß man bisher außer
seiner nach Frankfurt a. M. führenden Spur etwas von
ihm ermittelt hat, obwohl der Telegraph hinter ihm nach allen
Richtungen spielte.
In Brüssel bestand bis vor Kurzem ein Bureau unter
der Bezeichnung „Agence de Fenseignement“, welches
mittels zahlreicher, in kleineren Journalen veröffentlichter
Artikel jungen Mädchen Stellen als Erzieherinnen, Gesell-
schafterinnen, Reisebegleiterinnen 2c. offerierte. Die sich
Meldenden wurden, nachdem sie eine beträchtliche Provision
an das Bureau gezahlt hatten, in die öffentlichen Häuser
gesteckt. Als die Sache ruchbar zu werden begann und eine
gerichtliche Untersuchung eintrat, verschwand der Inhaber
des Bureau. Es ist zu befürchten, daß dieser gefährliche
Mensch, welcher in Brüssel unter dem Namen Paul Alexander
Schlehan auftrat, sein schändliches Gewerbe an einem andern