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wovon sie natürlich den Löwenanteil für sich behalten und
dem armen Opfer nicht nur einen geringen Teil, sondern
sogar oft nur ein Geschenk an Kleidern u. s. w. abgeben.
Diese Megären streifen umher, um hübsche Mädchen zu
finden, sie nehmen Kinder armer Eltern, Köchinnen, Kammer-
mädchen, Kindsmädchen, ja sogar arme Lehrerinnen, was
sie eben treffen, spiegeln ihnen einen guten Erwerb vor,
ohne diesen namhaft zu machen, sagen ihnen zwar oft, sie
sollen „verführt“ werden, was aber die armen Dinger nicht
verstehen, indem sie sich darunter oft etwas vorstellen, was
komisch klänge, wenn die Sache nicht so traurig wäre. Die
Opfer des Molochs werden in verschlossenen Wagen nach
einem schlechten Hause oder nach der Wohnung des Verderbers
gebracht; um ihre Schreie zu ersticken, sind Fenster und
Thüren dicht verhängt; sie werden auch oft durch chemische
Präparate z. B. Chloroform oder Tabak im Bier u. s. w.
betäubt oder von den Furien während des Verbrechens fest-
gehalten, ja sogar mit Händen und Füßen an allen vier
Pfosten des Bettes angebunden! Esgiebt Arzte und Hebammen,
welche zum Zwecke dieser Gelüste um Geld die Mädchen
untersuchen und ihnen die Jungfräulichkeit bescheinigen, wenn
sie vorhanden ist. Haben die Armen einmal dieses gräßliche
Schicksal erlitten, so sorgen die Kupplerinnen dafür, daß sie,
um ihnen weitern Vorteil zu bringen, der Prostitution
„erhalten“ bleiben. Das Traurigste ist, daß viele Eltern
ihre Kinder selbst verkaufen. Ist dies nicht der Fall, so
locken die Kuppler dieselben an sich, zeigen ihnen schöne
Läden und dergl., sorgen dafür, daß es zur Heimkehr zu
spät wird und bringen sie dann zum „Übernachten“ in das
Lokal, wo die Entehrung ihrer wartet. Oder sie versprechen
den Eltern, dem Kinde eine Stelle zu verschaffen, und lügen
ihnen später vor, dasselbe sei schlecht geworden und davon
gelaufen!
Die Enthüllungen von Mr. Stead haben ferner erwiesen,