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In Turin war ein Mädchen von 17 Jahren, das
Seelenverkäufer zur Prostitution gezwungen, schon nach 8
Tagen an den Folgen der von ihm verlangten „Leistungen“
gestorben.
Zu derselben Zeit wurden in Toulon ein Italiener,
Vincenzo und sein Weib, Bordellwirte, überwiesen, minder-
jährige Mädchen zur Unzucht und zu Urkundenfälschungen
verleitet zu haben.
Der britische Bund überwachte 1890 den Mädchenhandel
scharf. Als bekannt wurde, daß ein berüchtigter Kuppler drei
Mädchen nach Südamerika führte, telegraphierte man an den
englischen Konsul des Landungsplatzes, der sich aber unzuständig
erklärte, weil jene Mädchen keine britischen Angehörigen
waren!
Im Juli 1890 wurde der Seelenverkäufer Reynaud,
welcher eine Menge Bordelle in Frankreich versorgte, als
sein Versuch, ein Mädchen, dem er eine Stelle in Buenos
Aires versprochen, in Bordeaux einzusperren, entdeckt wurde,
vom Gericht in Marseille zu nur 6 Monaten Gefängnis
verurteiltt Welche Ermutigung für ihn und Andere, in
diesem Gewerbe fortzufahren! In Afrika werden Sklaven-
händler gehängt, wenn Kreuzer sie erwischen.
Ein gewisser Barthês, welcher in Marseille und Toulon
Mädchenhandel trieb, wurde am 23. Dez. 1890 verhaftet,
nicht wegen seines Gewerbes, sondern nur deshalb, weil er
einem Mädchen von 15 Jahren, das er nach Toulon
„lieferte.“ Geld und Uhr gestohlen hatte; denn er stand
mit der Sittenpolizei auf vertraulichem Fuße.
In demselben Monat wurde in Breslau ein Mensch
verhaftet, welcher in ganz Deutschland, besonders in Schlesien
und Sachsen, Mädchen aufsuchte, um sie unter falschen
Vorgaben nach Südamerika zu verhandeln; sie wurden stets
in Hamburg nach Buenos Aires eingeschifft und am letzteren
Orte in Bordelle eingesperrt, oft auch ins Innere, nach