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nach England ein. „Das ist ein tapferer Kriegsmann,“ soll Napoleon ausgerufen
haben, als er von der kühnen Tat des Herzogs hörte. Auch Deutschland sah mit
Bewunderung auf den Helden, aber sich mit ihm zu erheben, das wagte es noch
nicht; denn die Gewalt Napoleons war noch zu groß. — 1815 starb der Herzog im
Kampfe gegen die Franzosen bei Quatrebras Tkattrbrah] den Heldentod.
3. Hofer. Die Tiroler hingen mit treuer Liebe an ihrem österreichischen
Herrscherhause und erhoben sich 1809 gegen die Fremdherrschaft. An ihrer Spitze 1809
stand Andreas Hofer, der „Sandwirt im Passeyertale“. Um den Aufruhr zu
dämpfen, schickte Napole —
zahlreiche Truppen nach
Tirol. Es kam zu heftigen
Kämpfen. Endlich siegten
die Franzosen. Hofer flüch-
tete mit Weib und Kind in
eine entlegene Sennhütte
und verbrachte hier zwei Mo-
nate unter Eis und Schnee.
Sein Vaterland zu verlassen,
konnte er sich nicht entschlie-
ßen, obwohl ihn der Kaiser
Franz selbst nach Wien ein-
lud. Die Franzosen boten
alles auf, seiner habhaft zu
werden; sie drohten und bo-
ten Belohnungen, aber es
schien alles vergeblich. Da
endlich fand sich ein Verräter,
der den Feinden den Auf-
enthaltsort Hofers anzeigte.
Als die Franzosen plötzlich
eines Morgens um 5 Uhr
vor der Sennhütte erschienen,
trat Hofer unerschrocken un-
ter sie und ließ sich freiwillig 6e »
glflsledbelr eSrheglletanrgx Fkklgeellnie (Mit —i —t " in Berlin.)
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er selbst aber wurde nach Mantua geführt und daselbst 1810 auf Napoleons aus-
drücklichen Befehl erschossen. (Ged.: Andreas Hofer, von Jul. Mosen.)
4. Tod der Königin Luise. Die Königin Luise, die den Tag der Befreiung so sehr er-
sehnte, sollte ihn nicht erleben. Der Gram über das Unglück ihres Landes nagte ihr am Herzen.
Nur noch einmal fühlte sie sich recht beglückt, als sie kturz vor Weihnachten 1809 an der Seite
ihres Gemahls in das geliebte Berlin einziehen konnte. Im Sommer 1310 reiste sie zu ihrem
Vater nach Strelitz und bezog das Lustschloß Hohenzieritz. Dort wurde sie bald sehr krank;
ein heftiges Brustleiden stellte sich ein. Wenige Stunden vor ihrem Tode erschien der König
mit dem Kronprinzen und dem Prinzen Wilhelm. Das war ihre letzte Freude. „Ach, lieber
Fritz, lieber Wilhelm, seid ihr da?“ rief sie und umarmte sie herzlich. Bald darauf schloß sie
der härteste Schlag! —
Eeschichte für sächsische Schulen 8
ihre Augen für immer. (19. Juli 1810.) Das war für den schon so tief gedemütigten König nhn
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