Object: Sächsisches Realienbuch enthaltend Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte, Physik, Chemie und Mineralogie

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mitbrachten. Nach und nach wurden die abgesetzten Schichten mehrere hundert 
Meter dick. Als sich später das Land aus dem Meere hob, lag hier eine un- 
geheure Sandbank, die zu Stein verhärtete, wobei der Tonschlamm das Binde- 
mittel für die Sandkörnchen bildete. Bei der Hebung bekam die Platte man- 
cherlei Risse, senkrechte und wagerechte. Wind und Regen, Frost und Sonne 
arbeiteten nun an ihr und gruben die Risse tiefer und breiter. Die weichen 
Stellen wurden weggespült, die härteren blieben stehen. 
3. Berge und Täler. So entstanden Tafelberge, Felstürme und Säulen. 
An ihnen sieht man überall Quersugen und erkennt daran deutlich, wie sich das 
Gestein schichtweise abgelagert hat. Hierdurch erscheint das Gebirge wie aus 
Quadern aufgebaut, weshalb man diesen Sandstein auch Quadersandstein 
nennt. Oft sind durch Auswitterung oder durch übereinanderstürzen unter- 
waschener Blöcke und Platten Höhlen und Felsentore entstanden. Die 
bedeutendsten führen die 
Namen Kuhstall und 
Prebischtor. 
Auch die Elbe betei- 
ligte sich an der Zerstörung 
der Sandsteinplatte, in- 
dem sie ihr Bett tiefer 
und tiefer eingrub, bis sie 
endlich ihr heutiges Tal 
geschaffen hatte. Mehrfach 
allerdings wurde sie durch 
besonders hartes Gestein 
zu großen Windungen ge- 
nötigt, so durch den Lilien- 
stein, den gewaltigsten der 
Tafelberge, und durch die 
Felswände des Bastei- 
gebietes. Je tiefer die 
Elbe ihr Bett grub, desto weiter mußten sich auch ihre Nebenflüsse einsägen. 
So entstanden tiefe Täler mit schroffen, zerklüfteten Felswänden. 
Auch heute noch arbeiten die Naturkräfte unaufhörlich an der Zerstörung 
des Gebirges. Wenn im Winter das bei den Herbstregen in den Sandstein 
eingesickerte Wasser gefriert, sprengt der Frost die Felsen, und im Frühjahr 
erfolgen dann Bergstürze. Jeder Regen spült Sand von den Felsen, nimmt ihn 
mit ins Tal, und die Flüsse führen ihn in die Elbe. 
Ein einheitlicher Kamm fehlt dem Gebirge. Die Berge stehen vereinzelt. 
Neben den Tafelbergen, die „Steine“ genannt werden — Lilienstein, Pfaffen- 
stein, Papststein, Königstein u. a. — gibt es auch kegelförmige Berge, die 
aus Basalt bestehen, der einst als zähflüssige heiße Masse durch die Ritzen der 
Sandsteinplatte emporquoll und dann erstarrte. Sie heißen „Berge“. Solche 
sind der Große Winterberg und der edelgeformte Rosenberg (in Böhmen). 
4. Mlald und Ulals#e. Prächtige Wälder von Kiefern und Fichten, an 
den Basaltbergen auch von Buchen, bedecken das Gebirge, steigen hinunter in 
  
Der Kuhstall.
	        
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