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I. Das weltliche Sachlen.
*5 5 4. Das Erzgebirge.
4% 5“ 1. Hegrenzung. Nach Westen zu schließt sich an das
9 Elhsandsteingebirge das Erzgebirge an. Seinen Namen trägt
Eees von den Schätzen an Silber-, Kupfer-, Eisen-, Zinn- und
8 anderen Erzen, die es in seinem Innern barg und zum Teil
noch birgt. Es erstreckt sich in der Richtung der Südgrenze
Saachsens von der Gottleuba bis zur Göltzsch und zur
.7 2 Zwota, 100 km weit. (Die Zwota ist der einzige Fluß
5 " Sachsens, der nach Süden fließt.) Im Süden fällt es steil
uoon seinen höchsten Erhebungen nach Böhmen ab, während
» 2 es sich nach Norden nur allmählich abdacht und ohne scharfe
Grenze ist. Als Nordgrenze kann man ungefähr die Eisen-
6 bahnlinie ansehen, die von Tharandt über Freiberg nach
* Chemnitz geht; von hier aus wendet sich die Grenze etwas
5 1 siüdlicher, etwa über die Städte Stollberg und Kirchberg.
5 2. Sntlktebung. Das Erzgebirge besteht aus den ältesten
5 Gesteinen, die man kennt, Gneis, Glimmerschiefer, Ur-
*5%½ 2: "7 tonschiefer. Die beiden letzteren bildeten wahrscheinlich die
S "“ ersten festen Erdschichten. Gegen sie und in sie hinein wurde
9 6 dann von unten der Gneis gedrängt. Als in unendlich
* langen Zeiträumen die Erde, die anfangs glühend heiß war,
8 erkaltete und dabei zusammenschrumpfte, bildeten sich (wie
y * bei einem erkaltenden Bratapfel) Falten in ihrer Oberfläche.
5 Wei 0 6 135 Auch die über Sachsen liegenden Schichten falteten sich, und
5% zzwar entstanden drei Falten, von denen die südliche die höchste,
B3 55 ddeie nördliche die niedrigste wurde. Die südliche ist jetzt unser
r **2v2 Erzgebirge. Aber Wetter und Wind arbeiteten daran und
-P n 7 35s erniedrigten den Rücken. Insbesondere schwemmte das Wasser
1 ! viel Gestein und Erdreich in die zwischen den Falten liegende
S Vertiefung und füllte sie aus. Bei der seitlichen Zusammen-
4 pressung und der Hebung der starren Schichten waren in
ihnen Sprünge und Höhlungen entstanden. Durch die Risse
wurde zähflüssiger Gxanit (bei Altenberg, Eibenstock und
Kirchberg) und später Basglt emporgepreßt, Basalt be-
sonders, als der südliche Teil der Falte abbrach und in die
Tiefe abrutschte. Hierdurch entstand der böhmische Steilabfall
des Erzgebirges. Die einsinkenden Schollen drückten auf den
in der Tiefe befindlichen heißen Basaltbrei und gquetschten
ihn in allen Fugen und Ritzen in die Höhe. Damals bildete
53sich das böhmische Basaltgebirge, und im Erzgebirge ent-
standen die Basaltberge, der Bärenstein, der Pöhlberg,
der Scheibenberg, der Geising u. a. Auch heißes Wasser
und heiße Dämpfe stiegen in die Höhlungen der Gebirgs-
schichten. Darin waren allerlei Metalle aufgelöst, die sich