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sind tief eingeschnitten. In ihnen fließen die Hauptflüsse Elster und Göltzsch.
Die Eisenbahnlinie Zwickau-Hof überschreitet sie auf den höchsten und gewaltigsten
Brücken des Landes, der fast 80 m hohen und beinahe 580 m langen Göltzschtal-
brücke zwischen
Mhlau und Netzsch - " !
kau und der nur
10 m niedrigeren
Elstertalbrücke
nördlichvon Plauen
(280 m lang).
Im Elsterge-
birge finden sich
große Moorlager,
aus denen die
Moorerde für heil-
kräftige Bäder ge-
wonnen wird. Auch
entspringen hier
Mineralquellen, » -
und so sind hier die Gölgpschtalbrücke.
Badeorte Bad El- Nach einer Pholographie von H. Axtmann in Plauen.
ster, Sachsens bedeutendstes Bad, und Brambach, Sachsens jüngstes Bad, entstanden.
3. Gesteine. Das Hauptgestein des Vogtlandes ist Tonschiefer. Er hat
sich in uralter Zeit als Schlamm in dem Meere abgesetzt, das sich hier ausbrei-
tete. Später hob sich der Boden aus dem Meere heraus. Dabei bekam er
Risse und Spalten. In ihnen quollen aus dem Erdinnern zähflüssige Massen
empor, Granit im Elstergebirge und Grünstein nördlich und südlich von
Plauen. Der Grünstein bildete die vielen Berg= und Hügelkuppen des mittleren
Vogtlandes. Die heißen Durchbruchsmassen haben den Torschiefer gehärtet,
so daß er zum Haus= und Mauerbau, zu Säulen, Platten, Trögen verarbeitet
werden kann. Solcher Schiefer wird besonders östlich von Plauen in großen
Brüchen gewonnen. Die Gebirgsbildung des Vogtlandes ist noch nicht abge-
schlossen. Es finden noch unterirdische Verschiebungen statt, die nicht selten
Erdbeben zur Folge haben. Wie im Erzgebirge, so sind auch im Elstergebirge
die Gebirgsspalten häusig mit Erzen ausgefüllt, besonders mit Eisenerzen,
doch ist ihr Abbau aufgegeben worden. Nur den Kupferbau betreibt man
wieder. Er ist wieder lohnend geworden, da das Kupfer durch seine vielfache
Verwendung bei elektrischen Leitungen im Preise gestiegen ist. So hat man
neuerdings bei Klingenthal ein großes Kupferbergwerk angelegt.
4. WMlald, Feld, Mliele. Die höheren Lagen des Vogtlandes sind mit
großen Waldungen bedeckt, die sich durch ihren Reichtum an Heidel- und Preißel-
beeren auszeichnen. Im mittleren und unteren Vogtlande sind die Wälder stark
gelichtet, und Acker und Wiesen treten neben sie. Unter den Feldfrüchten spielt
die Kartoffel eine wichtige Rolle. Hier wurden um das Jahr 1700 zuerst in
Sachsen Kartoffeln angebaut. Heute noch sind sie für den Vogtländer eins der
wichtigsten Nahrungsmittel. Aus ihnen werden auch die „grünen Klöße“, seine
Erdkunde für sächsische Schulen. 1b