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5. Tod. Zwei Jahre später starb Attila ganz plötzlich. Allgemein war die Trauer
der Hunnen; sie schoren ihr Haar, zerfetzten ihr Gesicht und sangen Klagelieder.
Seinen Leichnam legten sie in einen goldenen Sarg, diesen stellten sie in einen silbernen
und beide wieder in einen eisernen. Mitten in der Nacht begruben sie ihn und mit
ihm seine Pferde, Waffen und Schätze. Alle Gefangenen, die dabei geholfen hatten,
wurden dann getötet, damit sein Grab dem Feinde nicht verraten würde. Nach
dem Tode Attilas zerfiel das große Hunnenreich.
3. Das Ende der Völkerwanderung.
. Untergang des weströmischen Reiches durch Odoaker. Durch die Völker-
wanderung sollte auch das weströmische Reich seinen Untergang finden. Der Kaiser
Theodosius hatte 395 das römische Reich unter seine beiden Söhne geteilt. Der
eine bekam das oströmische Reich mit der Hauptstadt Konstantinopel, der andere
das weströmische Reich mit der Hauptstadt Rom.
Zum weströmischen Reiche gehörte bald nur noch Italien; alle anderen Pro-
vinzen waren von deutschen Volksstämmen besetzt. Auch in Italien konnte sich der
Kaiser nur noch mit Hilfe deutscher Mietstruppen halten. An der Spitze derselben
stand zuletzt der Heerführer Odoaker. Dieser forderte von dem Kaiser Romulus
Augustulus, der noch ein Knabe war, den dritten Teil Italiens für seine Truppen.
Al ihm dies der Kaiser verweigerte, setzte er ihn ab und machte sich selbst zum Könige
von Italien.
2. Das Ostgotenreich unter Theodorich dem Großen. Aber auch Odoakers
Reich war nur von kurzer Dauer. Denn bald kam Theodorich der Große, den
die Sage Dietrich von Bern nennt, mit seinen Ostgoten aus Ungarn herbei, be-
siegte Odoaker und nahm Italien in Besitz. Unter Theodorich hatte Italien
Frieden und gelangte zu hoher Blüte. Wasserleitungen wurden angelegt und
Sümpfe getrocknet. Wo steinige Wüsten gewesen waren, wogten wieder Korn-
felder. Seine Hauptstadt Ravenna schmückte Theodorich mit Kirchen und
anderen Kunstwerken. Gegen die Römer übte er Milde. 60 Jahre dauerte
hier das Gotenreich. Nach Theodorichs Tode bereiteten List und Verrat dem
Volke den Untergang. 20 Jahre hatte es sich heldenmütig gegen die Ost-
römer verteidigt, da erschien Narses, der Feldherr des oströmischen Keaisers,
und trieb die Goten nach Süden bis an den Vesuv. Hier erkämpfte der letzte
Gotenkönig Teja unauslöschlichen Ruhm für sein Volk. Tagelang dauerte
die Schlacht. In der ersten Reihe stand Teja wie ein Turm und sandte
seine Lanzen mit unerschütterlicher Ruhe in die Reihen der Feinde. Als er den
breiten, mit Speeren gespickten Schild wechseln wollte, traf ihn ein rascher
Wurf. Die letzten Goten erhielten freien Abzug und verschwanden in der ger-
manischen Völkerwelt nördlich der Alpen. Italien wurde eine Provinz des ost-
römischen Reiches.
3. Das Langobardenreich. Schon im Jahre 568 eroberten die Langobarden
(aus dem heutigen Brandenburgischen und Lüneburgischen) unter ihrem Könige
Alboin den größten Teil Italiens und gründeten hier das lombardische Königreich
mit der Hauptstadt Pavia. Mit dem Zuge der Langobarden endete die Völker-
wanderung.