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nach Westen. Abwärts von Schaffhausen durchbricht er den Schweizer Jura-
und stürzt beim Schlosse Laufen über 25 m hohe Felsen herab. Das Geräusch
dieses mächtigen Wasserfalles vernimmt man eine Stunde weit.
Bei Basel wendet er sich nördlich und tritt in die Tiefebene ein. Das
Gefälle des Rheins ist von Basel (250 m) bis Straßburg (140 m) doppelt so
groß als von Straßburg bis Mainz (80 m). Daher beginnt der große Verkehr
erst bei der Mündung des Neckars. Infolge der vielen Überschwemmungen
bildeten sich zwischen den vielen Flußarmen von Basel bis Karlsruhe viele Sümpfe
und Moore. Der Boden ist vielfach mit Sand und Geröll bedeckt. Ortschaften
finden sich erst weiter vom Rheine ab. In ihren übrigen Teilen ist die Tiefebene
die schönste und fruchtbarste aller deutschen Ebenen. Die Kies= und
Geröllmassen sind hier von einer fruchtbaren Lößschicht bedeckt. Infolge der
geschützten Lage hat die Ebene das mildeste Klima von ganz Deutschland. Wiesen
wechseln mit Getreide-, Hopfen-, Tabak-, Hanf= und Flachsfeldern. Am Fuße
der Berge ziehen sich herrliche Obsthaine hin, an den Hängen reifen köstliche
Tranuben. Zu den schönsten Stellen der Ebene gehören die Talbuchten bei Frei-
burg, Offenburg und Heidelberg und die Bergstraße, die sich am Fuße des Oden-
waldes durch Obst= und Nußbaumhaine von Heidelberg bis Darmstadt hinzieht.
Mitten in der Ebene liegt der „Kaiserstuhl“, eine Gruppe von 40 bis 50 Berg-
kuppen vulkanischen Ursprungs, deren Abhänge mit Obstbäumen, Wäldern und
Feldern bedeckt sind.
Die Randgebirge sind:
1. Der Schwarzwalck steigt als eine mächtige Gebirgswand steil aus der
Rheinebene empor, senkt sich aber im Osten allmählich zur Rauhen Alb hinab.
Schwarzwald.