Full text: Sächsisches Realienbuch enthaltend Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte, Physik, Chemie und Mineralogie

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Die Vorberge im Rheintale sind sonnig und haben ein mildes Klima. Das Auge 
wird hier ergötzt durch Obstgärten, Rebenhügel und prächtige Laubwaldungen. 
Weiter oben weht eine rauhere Luft. Daher beginnen hier die finsteren Tannen- 
wälder, die bei Regenwetter eine beinahe schwarze Farbe annehmen und dem 
Gebirge den Namen gegeben haben. Auch wollen hier kaum noch Hafer und 
Kartoffeln gedeihen. Höher hinauf hört aller Ackerbau auf, und die Nadelhölzer 
schrumpfen bald zu niederem Krummholze zusammen. Aus den Hochebenen ragen 
kahle Bergkuppen empor, von denen der Feldberg am höchsten ist (1500 m). 
Auch sind sie von tiefen Schluchten unterbrochen und mit kleinen Seen geschmückt. 
Am bekanntesten ist der Mummelsee, der nach der Sage von Nixen bewohnt 
ist, und der Titisee. In den zahlreichen Tälern des Schwarzwaldes sieht man 
schmucke Städte und ansehnliche Dörfer. Im Gebirge dagegen bestehen die Dörfer 
aus vereinzelt liegenden niederen Häusern. Der Reichtum des Schwarzwälders 
ist der Wald. Die mächtigen Baumstämme werden zu Flößen vereinigt und auf 
dem Rhein mittels eines vor das Floß gespannten Dampfers nach Holland gebracht. 
Aber auch daheim wird nicht gefeiert. Dort sitzen in ihren niedrigen Hütten 
die fleißigen Arbeiter und Arbeiterinnen und flechten Strohhüte usw. Ebenso 
werden die weltberühmten Schwarzwälder Uhren und zahlreiche Musikwerke von 
kunstgeübter Hand angefertigt. 
Die Täler des Schwarzwaldes zeichnen sich durch berühmte Heilquellen aus. Am 
bekanntesten sind Baden-Baden und Wildbad. Luftkurorte sind Triberg und 
St. Blasien. Die wichtigste Verkehrslinie ist die Schwarzwaldbahn (s. Bild), die groß- 
artigste Gebirgsbahn Deutschlands, die vom Tal der Kinzig nach der Donau führt. 
2. Zwischen dem fruchtbaren Neckar-Bergland und dem Maintal erhebt sich 
steil aus der Rheinebene der Ockenwalck mit dem Katzenbuckel (630 m), der 
halb mit Wald angebaut ist und auf seinen westlichen Abhängen und Kuppen 
Wiesen= und Ackerbau zuläßt. 
3. Im Mainviereck liegt der mit prachtvollen Eichen= und Buchenwäldern 
bedeckte Spellart. Auf den rauhen Höhen will der Ackerbau nicht gedeihen. 
Forstwirtschaft und die zahlreichen Sandsteinbrüche ernähren die wenigen Bewohner. 
4. Der Mlasgenwald:, das Schwestergebirge des Schwarzwaldes, ist ein 
freundliches Gebirge. An den Vorbergen erblickt das Auge liebliche Rebengelände, 
lachende Obstfluren, weiter hinauf Laubwälder und auf den Höhen Nadelwaldungen. 
Die Wasserkraft der rauschenden Gebirgsbäche wird in der Baumwollenindustrie 
ausgenutzt. Nach Süden fällt der Wasgenwald steil ab zur Burgundischen 
Pforte. Durch den mittleren Wasgenwald geht der Paß von Zabern. 
5. Die Baard (Waldhöhe) zerfällt in die eigentliche Haard und das Hfälzer 
Bergland. Die Ostseite liefert in großen Mengen den Pfälzer Wein. 
6. An Wasgenwald und Haard lehnt sich das Lotbringer Stufenland an. 
Die wasserarmen Hrchflächen sind unfruchtbar, dagegen die breiten Täler der 
Mosel und Saar wohl angebaut. Die Eisenlager Lothringens und die Kohlen 
des Saargebietes haben die Entwicklung der Eisen= und Stahlindustrie befördert. 
Die politischen Verhältnisse. 
An der Oberrheinischen Tiefebene haben Baden, Hessen, Bayern und 
Elsaß-Lothringen Anteil.
	        
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