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Christenheit war gerettet. Wegen seiner Tapferkeit erhielt Karl den Beinamen
„Martell“, d. i. der Hammer.
Die Araber führten ihre Abstammung auf Jämgel zurück. Sie waren zum größten
Teile Heiben. Als höchstes Heiligtum galt die Kaaba in Merkka, wohin die verschiedenen
Volksstämme alljährlich wallfahrteten. Oft aber führten sie auch miteinander blutige Kriege.
Um diesen Kriegen und dem elenden Götzendienste ein Ende zu machen, beschloß Mohammed,
seinem Volke eine neue Religion zu geben. Die Lehre heißt Islam, d. h. Ergebung in Gotte#s
Willen. Mohammed stellte aus der heidnischen, jüdischen und christlichen Religion zusammen,
was ihm am besten gefiel. Der oberste Glaubenssatz seiner Lehre war: „Es gibt keinen Gott
außer Allah, und Mohammed ist sein Prophet.“ Seinen Anhängern gebot er, der neuen Lehre
mit dem Schwerte Eingang zu verschaffen, und verhieß denen, die in der Schlacht fielen, die
höchsten Freuden des Paradieses. Mohammed fand in seiner Vaterstadt Mekka zunächst nur
wenige Anhänger. Er mußte sogar, um seinen Feinden zu entgehen, 622 nach Medina fliehen.
Mit diesem Jahre beginnen die Mohammedaner ihre Zeitrechnung. Siegreich zog Mohammed
aber bald wieder in Mekka ein. Er starb als Herr von ganz Arabien.
Nach seinem Tode eroberten die Araber Vorderasien, dann Nordafrika, wo die
blühenden Christengemeinden zerstört wurden. Bei Gibraltar gingen sie nach Spanien
hinüber und unterwarfen das Westgotenreich. Das Frankenreich rettete der Sieg Karl Martells.
Nachdem die Araber ihre Weltherrschaft begründet hatten, begannen sie, Kunst und Wissen-
schaft zu pflegen. Bald waren sie das gebildetste Volk der damaligen Zeit, und mancher
Deutsche wanderte nach Spanien, um bei den Arabern in die Schule zu gehen. Durch sie
sind wir mit den „arabischen“ Ziffern und der Algebra (Buchstabenrechnung) bekannt ge-
worden. Wahrhaft Großartiges leisteten sie in der Baukunst. Weltberühmt ist die Alhambra,
das Königsschloß in Granada. Erst 1492 wurden die letzten Mauren aus Spanien vertrieben.
2. Pipin der Kurze. Die Macht der Hausmeier nahm von Jahr zu Jahr zu,
und Karls Sohn, Pipin, unterzeichnete seine Verordnungen bereits als „Herzog
und Fürst der Franken“. Um zu der Macht auch den königlichen Namen zu erlangen,
wandte sich Pipin an den Papst-mit der Frage: „Ist es recht, daß derjenige König
ist, der müßig zu Hause sitzt, oder derjenige, der die Mühen und Gefahren der Re-
gierung trägt?“ Der Papst antwortete, wie es Pipin erwartet hatte: „Der die Mühen
und Gefahren der Regierung trägt.“ Da ließ Pipin dem letzten Merowinger,
Childerich III., die langen Locken abscheren und ihn in ein Kloster stecken. Er selbst
aber wurde vom Bischof zum Könige der Franken gesalbt. Zum Danke dafür schenkte
Pipin dem Papste ein Stück Land in Italien. Aus diesem entwickelte sich später
der Kirchenstaat. (Gedicht: Pipin der Kurze.)
s Husbreitung des Cbristentums in Deutlschland.
(Bonifatius. J54.
1. Glaubensboten. Etwa sechs Jahrhunderte waren seit der Geburt Christ
dergangen, und noch lebte ein großer Teil des deutschen Volkes im finsteren Heiden-
tum. Um diese Zeit kamen fromme Glaubensboten aus Irland und England nach
Deutschland, um hier das Evangelium zu predigen. Unter diesen waren die wich-
tigsten Fridolin, Kolumban und Gallus (der Gründer des Klosters St. Gallen).
Sie wirkten im Süden Deutschlands. Im Norden waren später Willibrord und
besonders sein Schüler Winfried, ein Angelsachse, tätig. Winfried erhielt später
vom Papst den Namen Bonifatius (—= der Glückliche; Winfried = Glückskind).
2. Bonifatius bekehrt die Hessen und Thüringer. Zuerst ging Bonifatius
zu den Friesen, wo schon sein Lehrer Willibrord als Missionar tätig war. Aber
die Friesen waren ein rohes, wildes Volk. Sie widerstanden mit ihrem Könige