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orten 7,4 M.), sondern auch eine Welthandelsstadt ersten Ranges. Das ist sie nicht bloß
durch ihre Lage in größter Nähe des Meeres und des europäischen Festlandes, sondern
auch dadurch geworden, daß die größten Seeschiffe durch die meerbusenartige Erweiterung
der Themse mit der Flut bis in die Stadt gelangen können. Über dem Häusermeere der
Riesenstadt lagert meist eine dichte Wolke, die sich aus Nebel und dem Rauche der Fabriken
gebildet hat. Im Winter ist die Luft oft so trübe, daß den ganzen Tag Straßenlaternen
brennen müssen. Der Verkehr übertrifft jede Vorstellung. Selbst hoch über den Straßen
und tief unter den Häusern, ja sogar unter der Themse fahren Eisenbahnzüge. Eine
wahre Wohltat für die Bewohner sind die großen Parks, „die Lungen Londons“, und die
freien Plätze im Innern der Stadt, die Luft und Licht in die Häusermassen bringen.
Unterhalb London, von seinem Häusermeere bereits erreicht, ebenfalls an der Themse,
liegt Sreenwich lgrinitschl, berühmt durch seine Sternwarte. An der Südküste finden
wir Dover, von wo man die kürzeste Überfahrt näch Frclkreich hat, ferner den größten
englischen Kriegshafen Portsmouth lportsmöß] und Soutbampton Ißaußämptn) (115 T.),
die Hauptstation der englischen überseeischen Postdampfer. An der Westküste liegen
Briftol (bristl) und Lipern## Iliwrpuhl) (7600 T.), nächst London die größte Handelsstadt
Englands. Liverpool verdankt seine Größe seiner günstigen Lage. Für viele große
Fabrikstädte Englands ist es der nächste Hafen, auch hat es zugleich nach Nordamerika
die kürzeste Wasserstraße. Daher ist Liverpool der Haupthafen für Baumwolle, die ja
hauptsächlich aus Nordamerika eingeführt wird.
3. Die Bergläncker Großbritanniens sind nur von mäßiger Höhe. Die
höchste Erhebung beträgt 1300 m. Man unterscheidet 1) das Bergland von
Cornwall (-uöls, 2) das Gebirge von Wales luelsl, 3) das Bergland von
Nordengland und 4) das schottische Bergland. Die Bergländer füllen vor-
zugsweise den Norden und Westen aus. Im Schoße der Gebirge sind unermeß-
liche Schätze- von Steinkoblen und--Eileuerzen-angebäuft. England liefert allein
fast so viel Kohlen wie das übrige Europa zusammengenommen. Das größte
Steinkohlenbergwerk liegt an der Ostküste bei Neweastle Injukaßl! am Tyne steint;
es beschäftigt 70000 Arbeiter und 1100 Schiffe. — Eine natürliche Folge des
Kohlen= und Eisenreichtums ist die großartige Entwicklung der englischen Gewerb-
tätigkeit. Sie hat, namentlich in den Gebirgsgegenden, Fabrikstädte von wahr-
haft erstaunlicher Größe entstehen lassen.
Die Hauptfabrikorte für Stahlwaren sind Birmingham lbörming'äm] (565 T.) und
Sbekfielg (480 T.). Lange Zeit galten die englischen Stahlwaren für unübertrefflich.
Fetzt aber stehen sie den deutschen Fabrikaten vielfach nach. Die bedeutendste Stadt für
Baumwollspinnerei und -weberei ist Manchelter (655 T.).
Alle Ortschaften in weitem Umkreise sind mit der Verarbeitung der Baumwolle be-
schäftigt. Die Stadt ist beständig in eine schwarze Rauchwolke gehüllt; denn es gibt hier
über 3000 große Fabriken, in denen Baumwolle gesponnen oder gewebt wird. Um die
rohe Baumwolle bequem von Liverpool herbeischaffen zu können, hat man eine Eisenbahn
angelegt, die in einem 3 km langen Tunnel unter der Stadt Liverpool hingeht und so in
den Hafen gelangt. Noch großartiger und teurer aber ist der Kanal, den man erbaut
hat, um die Steinkohlen aus dem Gebirge herbeizuschaffen. Dieser überschreitet an einer
Stelle sogar auf hohen Brücken einen schiffbaren Fluß und dringt in einem 18 km langen
Tunnel in die Berge ein, aus deren Schoße dies chwarzen Kohlenschiffe beladen nach Manchester
zurückkehren. Seit 1894 ist die Stadt durch einen Kanal auch mit dem Meere verbunden.
Nächst Manchester ist Glasgow lgläsgol (850 T.) in Schottland der bedeutendste
Fabrikort für Baumwollenwaren. Es liegt inmitten reicher Kohlenlager. Sdinburgb; die
prachtvolle, auf 8 Hügelreihen gelegene Hauptstadt Schottlands, hat 345 T. Einwohner.
4. Bandel und Seemacht. Seine Machtstellung verdankt das Inselreich
seinem Seehandel. Er wird besonders begünstigt durch die tiefeinschneidenden
Meerbusen, die zahlreichen (über 100 größeren) und vortrefflichen Häfen, durch