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bis in den Mai mit einer Schneekrone, während unten in den geschützten Tälern
schon im Februar der Frühling mit all seinen Reizen lacht.
2. Die Weltküste bildet von der Arnomündung an bis über Neapel
hinaus eine lange, schmale Sumpfstrecke, die sich durch Schlammablagerungen
der zahlreichen Berggewässer gebildet hat. Im Sommer erzeugen die Sümpfe
eine gefährliche Fieberluft, wodurch fast die ganze Gegend unbewohnbar gemacht
wird. Nur im Herbste und Winter lockt das milde Klima und ber üppige
Graswuchs die Hirten mit ihren Büffel- und Ziegenherden von den Hochflächen
der Apenninen herab. Bekannt sind die Pontinischen Sümpfe.
3. Stäckte. Die bedeutendsten Städte in Mittelitalien sind das schöne Florenz (210 T.)
im fruchtbaren Arno-Tieflande und Rom (540 T.), am Tiber, die Hauptstadt des
Königreichs. Rom zeichnet sich durch viele Sehenswürdigkeiten aus. Da ist zunächst der
mit einer vierfachen Säulenreihe geschmückte Petersplatz. Auf ihm stand der Zirkus des
Kaisers Nero, wo die Christen mit wilden Tieren kämpfen mußten. An dem westlichen
Ende dieses Platzes erhebt sich die prachtvolle Peterskirche, die größte Kirche der Welt.
Sie faßt 54000 Menschen. In einer Kapelle unterhalb der Kirche werden in einer Nische
des Altars die Gebeine des Apostels Petrus aufbewahrt. Neben der Peterskirche findet
sich der Wohnsitz des Papstes, das Oberhaupt der katholischen Kirche, der Vatikan. Er
setzt sich aus vielen Palästen, Höfen und Gärten zusammen, zählt 11000 Zimmer und
Säle. Die Säle enthalten große Bibliotheken, Archive, Gemäldesammlungen. Seit 1871
ist Rom die Refidenz des Königs von Italien.
C. Süs“ eber Unteritalien.
1. Klima und PDrodukte. Unteritalien hat wegen seiner südlichen Lage
und der Nähe des Meeres ein äußerst mildes Klima. Im Herbst und Früh=
Neapel und der Vesuv.
ling regnet es hänsig, der Sommer aber ist regenarm. Monatelang ist der
Himmel so rein und blau, wie bei uns in den schönsten Frühlingstagen. Die
Bäume bleiben daher das ganze Jahr grün. Apfelsinen, Zitronen und Feigen
gedeihen in üppigster Fülle. Der Olbaum, aus dessen Früchten, den Oliven, das
Olivenöl gepreßt wird, kommt hier so häufig vor, daß Italien das ölreichste Land