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das alte Phönizien. Die ehemalz so berühmten Hauptstädre dieses Landstrichs, Tyrus
und Sidon, sind jetzt zu ärmlichen Flecken herabgesunken. Den südlichen Teil Syriens
bildet Palästina, das ehemalige „Gelobte Land“ der Kinder Israel.
b) Dalästina, das Land Kanaan, zerfällt in vier natürliche Landschaften.
An der Küste breitet sich eine Tiefebene aus, die im Altertum wegen ihrer
Fruchtbarkeit hochberühmt war. Damals weideten dort Tausende von Kamelen
und Rindern. Auf wohlgepflegten Ackern wuchs treffliches Getreide. Der Wein-
stock brachte staunenerregende Früchte. Es war das Land, „wo Milch und Honig
floß". Heute ist die Tiefebene, obwohl das Klima günstig ist und die im Winter
vom Mittelmeer kommenden Wolken genügend Feuchtigkeit mitbringen, nur an
einigen Stellen, am Abhange des Libanon und am Karmel, wo unsere tatkräftigen
Landsleute, meist Schwarzwälder, wieder ein Paradies geschaffen haben, wohl
angebaut.
An die Tiefebene schließt sich das Gebirgsland an. Vom Libanon aus
zieht sich ein aus Kalkgestein bestehender Gebirgszug nach Süden durch das
jüdische Land. Er besteht aus drei Teilen: 1. dem Hochland von Galiläa mit
dem kleinen Hermon und Tabor, 2. dem Gebirge Ephraim mit dem Karmel
und den Höhen von Gilboa und 3. dem Gebirge Juda mit dem weitschauen-
den Olberg und dem Morija. Das Gebirge fällt steil zum Jordan ab. Die Kalk-
felsen lassen das Wasser leicht durchsickern. Die Höhen sind öde und unfruchtbar.
Parallel mit diesem Gebirgszug verläuft ein zweiter östlich vom Jordan,
bestehend aus der grasreichen Hochebene von Basan, dem Gebirge Gilead
und dem Gebirge Nebo, das eine unvergleichlich schöne Aussicht auf das heilige
Land gewährt.
Zwischen den beiden Gebirgszügen liegt die etwa 1—2 Stunden breite und
50 km lange Talebene des Jordans. (Grabenversenkung. S. S. 44.) Sie wird
von dem Jordan durchflossen, der, vom schneereichen Hermon kommend, zuerst
den Schlammsee Merom und darauf den See Genezareth durchströmt und in
reißendem Laufe dem Toten Meere zueilt. Da er auf seinem kurzen Laufe etwa
1000 m Gefälle hat, gleicht sein Bett einer Riesentreppe.
Das Tote (eer ist der tiefste sichtbare Abgrund der Erde. Es liegt 394 m tiefer
als der Wasserspiegel des Mittelländischen Meeres in einem furchtbar heißen Gebirgskessel
und ist ringsum von Kalkfelsen mit tiefen Schluchten umgeben. Das Wasser des Sees
enthält etwa 25 Prozent feste Bestandteile (Salze). Kein Mensch, kein Tier mag davon
trinken, und weder Fisch noch Muschel kann darin leben. Wer sich in dem See badet,
wird von dem Wasser fast in die Höhe gehoben und schwimmt wie ein Stück Holz darauf.
Einen Abfluß hat der See nicht, er entleert sich nur durch Verdunstung, daher der starke
Salzgehalt des Wassers. Die Schluchten in der Umgebung des Sees sind zum Teil mit
grünem Gesträuch bewachsen und von Enten, Reihern, Hasen, Gazellen u. a. Tieren bewohnt.
Städte Daldltinas. Jerulalem (115 T.), die heilige Stadt, liegt auf mehreren
Hügeln am Fuße des Olberges. Sie ist von einer 13 m hohen Mauer umgeben. Die
Häuser haben meist flache Dächer, die von Kuppeln mit dem Halbmonde und von Klöstern
mit dem Kreuze überragt werden. An der Stelle des Tempels erhebt sich jetzt die Omar=
moschee, die zu den größten Heiligtümern der Mohammedaner zählt. Die schmalen dunkeln
Gassen sind schlecht gepflastert, und die in ihnen befindlichen offenen Kanäle mit Aas,
faulenden Früchten u. dgl. angefüllt. Im Osten führt eine Brücke über das Tal Kidron nach
dem Olberge. An seinem Fube liegt der Garten Gethsemane mit acht uralten Olbäumen.
Von Jerusalem nach Süden wandernd, gelangen wir in 1½ Std. nach Beiblebem.
Im Jordantale liegt Fericho. Seit einigen Jahren führt eine Eisenbahn von Jerusalem
über Emmaus nach dem Hafen Jafa (früher Joppe) (21 T.).