Full text: Sächsisches Realienbuch enthaltend Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte, Physik, Chemie und Mineralogie

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Vorderindlen. 
(Zmal so groß wie Deutschland — 300 M. E.; auf 1 akm 64.) 
1. Der Bimälaja (d. h. Schneewohnung) bildet den steilen Nordrand 
Vorderindiens. Er ist das großartigste Gebirge der Erde und bedeckt einen drei- 
zehnmal so großen Raum wie die Alpen. Auch besitzt er den höchsten Berg der 
Erde, den Mount maunt] Everest, dessen Gipfel fast die doppelte Höhe des 
Montblanc erreicht (8800 m). Wer vom Südfuße des Himälajagebirges bis zum 
Kamme aufsteigt, durchwandert in kurzer Zeit gleichsam alle Zonen der Erde. 
In einem Hochtale des Himälaja liegt in einem „Garten des ewigen Frühlings“ 
Kaschmir, das durch seine Schalwebereien berühmt ist. 
2. Das Tiefland von Bindoltän wird im Westen vom Indus, im 
Osten vom Ganges durchflossen. Die Indusebene ist mit Ausnahme der 
    
    
Benares. 
Nach einer Original-Aufnahme der Photoglob-Co. in Zürlch. 
Flußufer ein ödes, wasserarmes Steppengebiet, die Gangesebene dagegen wegen 
ihrer reichlichen Niederschläge und der jährlichen Überschwemmungen sehr fruchtbar 
und dicht bevölkert (190 E. auf 1 qkm). 
Seiner befruchtenden Kraft wegen halten die Hindu den Ganges für einen heiligen 
Fluß. Der Kranke hofft in seinen Fluten zu genesen, der Gesunde wünscht darin zu 
sterben. Daher sind auch seine Ufer bei Sonnenauf= und -untergang mehrere hundert 
Meilen entlang von Badenden und Betenden belebt, und Tausende pilgern jährlich nach 
Bendres und Hllababäck, um in den heiligen Fluten zu baden und sich von Sünden 
rein zu waschen.
	        
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