Full text: Sächsisches Realienbuch enthaltend Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte, Physik, Chemie und Mineralogie

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ist die Hafenstadt Batavia, früher wegen ihrer ungesunden Lage in einer Sumpf- 
gegend das „Grab der Europäer“ genannt. Jetzt bewohnen die Europäer die höher 
gelegenen Vorstädte. Die Philippinen gehören seit 1898 den Vereinigten Staaten 
von Nordamerika. Der Hauptort ist Manila auf der Insel Luzon (8igarren). 
Ehina. 
(Etwas größer als Europa — 433 M. E., fast ¼ aller Bewohner der Erde.) 
1. China wird von den Chinesen das et, genannt. Es 
besteht aus Zentralasien und dem eigentlichen China mit dem südlichen 
Teile der Mandschurei, dem Gebiet des Amur. 
2. Tentralasien umfaßt das gewaltige Hochland von Hinterasien. Es ist 
umgeben von dem Himälaja, dem Altai, den Chinesischen Alpen u. a. 
höheren Randgebirgen. Daher ist das Innere vielfach dürr und zur Wüste ge- 
worden. So füllt die Wüste Gobi oder Schamo fast die ganze Mongolei 
aus, die den nördlichen Teil des Hochlandes einnimmt. Tiere der Mongolei 
sind: Wildpferd, verwilderte Rinder und Esel, Grunzochs. Zentralasien, Nord- 
china haben auch unter den Schneestürmen, die während des Wintermonsuns 
herrschen, sehr zu leiden. Der südliche Teil des Hochlandes heißt Tibet, der 
westliche Ostturkistan. Infolge ihrer Unfruchtbarkeit ist die Hochebene nur schwach 
bewohnt. In der Mongplei ziehen die gelbbraunen Mongolen mit ihren 
Pferden, zweihöckerigen Kamelen und fettschwänzigen Schafen von einem mageren 
Weideplatz zum anderen. Die Tibetaner bewohnen vorzugsweise die fruchtbaren 
Täler und ernähren sich teils als Wollweber, teils als Metallarbeiter. 
3. Das eigentliche Cbina wird im Süden von den Chinesischen Alpen, 
im Norden von dem großen chinesischen Tieflande bedeckt. Seine beiden Haupt- 
flüsse sind der Hoangho und der weithin schiffbare Jangtsekiang, 
In dem Tieflande bedecken 5—600 m starke Erdschichten, L##K genannt, den Boden. 
Die mit Kalk und Quarzkörnern vermischte Tonerde (Lehm) ist aus den Steppen Asiens 
herübergeweht worden. Im Lößboden finden wir zahlreiche Kanäle, welche es ihm er- 
möglichen, gleich einem Schwamme sich mit Wasser vollzusaugen. Die feinen Kanäle 
rühren von den Faserwurzeln erstickter Gräser her. Der zusammengewehte Lößboden ent- 
hält alle für die Ernährung der Pflanzen notwendigen Stoffe in reicher Fülle und ist 
deshalb von unerschöpflicher Fruchtbarkeit. 
Die Bevölkerung ist namentlich an den Mündungen der großen Flüsse außer- 
ordentlich dicht. Dort ist eine Strecke von mehr als 100 Meilen fast wie mit 
einer einzigen Stadt bedeckt, und man sieht hier selbst auf dem Wasser kleine 
Dörfer, die stromauf und stromab schwimmen. Jede Familie hat einen kleinen 
Kahn zu ihrer Wohnstätte eingerichtet und zieht auf Flößen einen kleinen Garten 
hinter sich her. Die übergroße Bevölkerung Chinas zwingt die Bewohner zur 
denkbar größten Ausnutzung des Bodens. In keinem Lande der Exde Wi 
Acker so sorg#ältig bebaut wie in China. o ah aan 
Beis, Tee und Baumwolle. China bringt allein dreimal soviel Tee-hervor als. 
—————— der Erde zusammen, und der Maulbeerbaum hat eine so 
großartige Zucht der Seidenraupe hervorgerufen, daß in China mehr als die 
Hälfte aller Seide der Erde erzeugt wird. Durch reichliche Düngung erzielt man 
in China 2—3 Ernten im Jahre. Bleibt aber einmal der Sommerregen aus,
	        
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