Full text: Sächsisches Realienbuch enthaltend Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte, Physik, Chemie und Mineralogie

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dann entsteht sehr große Hungersnot. Infolge der Ülberbevölkerung wandern 
daher Tausende nach Amerika und Australien aus, kehren aber nach einer Reihe 
von Jahren in die Heimat zurück. 
4. Die Bewohner. Die Chinesen gehören der mongolischen Rasse an. 
Die Männer haben hervorstehende Backenknochen, so daß ihr Gesicht fast eckig 
erscheint; das der Frauen dagegen ist auffallend rund. Die Augen sind schief 
geschlitzt. Das Haar wird bis auf einen Büschel auf dem Scheitel ganz und 
gar abgeschoren, dieser Büschel wurde früher zu einem langen Zopfe geflochten. 
Der Chinese entblößt nicht sein Haupt beim Gruße, sondern bedeckt es. Der 
  
Straße einer Chinesischen Stadt. 
Dieses Blatt ist als große farbige Anschauungstafel im Verlage F. E. Wachsmuth, Lelpzig, erschienen. 
Ehrenplatz ist ihm zur Linken statt wie bei uns zur Rechten. Die Trauerfarbe 
ist weiß. Der Chinese trinkt nur Tee. Reis ist seine Hauptnahrung; Brot 
kennt er nicht. Statt einer Gabel bedient sich der Chinese zweier Stäbchen von 
Bambus oder Elfenbein. — Die Chinesen sind das arbeitsamste und mäßigste 
Volk der Erde. In Porzellan, Lackarbeiten und Schnitzereien leisten sie ganz Vor- 
zügliches, und Kompaß, Buchdruckerkunst und Pulver war ihnen früher bekannt 
als den Europäern. Aber sie bleiben beim Alten stehen. Sogar die 1876 erbaute 
erste Eisenbahn lag lange unbenutzt da, weil man fürchtete, durch ihr Geräusch die 
Ruhe der Toten zu stören. In neuester Zeit sind mehrere Bahnen im Betriebe. 
Die Religion der Chinesen ist ein grober Götzendienst. In prachtvollen 
Tempeln verehrt das Volk fratzenhafte Götzen. Am liebsten bringt man den 
Götzen Huldigungen, die nicht viel kosten: Verbeugungen, Räucherungen, goldene
	        
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