Full text: Sächsisches Realienbuch enthaltend Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte, Physik, Chemie und Mineralogie

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Papierschnitzel, Paukenschläge usw. Seit vielen Jahren sind Missionare bemüht, 
die Lehre Christi hier zu verbreiten. In China leben etwa 1 M. Christen. 
Früher war der Kaiser, von den Chinesen „Sohn des Himmels“ genannt, 
der höchste weltliche und geistliche Herrscher. Seit 1912 ist China Republik. 
Die hohen chinesischen Beamten nennt man Mandarinen. 
5. Städte. China hat noch heute vie meisten Riesenstädte unter allen Ländern der 
Erde. Im Norden liegt die Hauptstadt des Landes, HDeking (etwa 1,7 M.). Sie hat 
wie die meisten chinesischen Städte die Gestalt eines Vierecks, das von einer 18 m hohen, 
15 m dicken und 45 km langen Mauer umschlossen wird. Hier residierte früher der Kaiser 
in seinem Palaste, dem „ruhigen Himmelsgebiete“; hier auch liegt das „heilig Feld“, 
das der Kaiser selbst beackerte. In den schmutzigen Straßen der Stadt sehen wir neben 
hohen öffentlichen Gebäuden viele einstöckige Holzhäuser. Nördlich von Peking erblickt 
man ein Stück der 2000 km langen zerfallenen chinesischen Mauer. Sie wurde vor 2900 
Jahren zum Schuße geßen seindliche Tartarenhörden errichtek. 
Am Jangtsekiang liegt Uanking (270 T.), mit großen Baumwollfabriken, in denen 
gelbes Baumwollenzeug (Nanking) angefertigt wird, weiter südlich die Hafenstadt 
Sbangbai (900 T.) und im Süden an einer weiten Meeresbucht Kanton (900 T. ohne 
Vororte), wo ganze Häuserreihen auf dem Wasser schwimmen. An der Ostseite derselben 
Bucht liegt die von den Engländern besetzte Felseninsel Hongkong mit Vietoria (170 2.). 
dem wichtigsten Hafen des südlichen Chinas für den Verkehr mit Europa. 
6. Kiantichou siehe unter Deutsche Kolonien (S. 60). 
Japan. (450 000 qkm — 53 M. E.) 
. Land und Städte. Japan, gleich England ein Inselreich, besteht aus 
vier großen und vielen kleineren Inseln. Einen großen Teil der Inseln nehmen 
die Gebirge ein; doch birgt die Erde große Reichtümer an Kohlen und Metallen 
in sich. Der Schrecken Japans sind die vielen feuerspeienden Berge, die große 
Verheerungen anrichten (Fusijama 3800 m). Auch die entsetzlichen Erdbeben, die 
sich als Seebeben nicht selten plötzlich über die Küsten ausbreiten, raffen zuweilen 
Tausende von Menschen in wenigen Augenblicken hinweg. Die Häuser sind der 
Erdbeben wegen selbst in den Städten nur 1—2 Stock hoch und ganz aus Holz 
erbaut. Japan hat ein Klima wie etwa Südeuropa. Die Täler und Abhänge der 
Gebirge sind von den Bewohnern wohl angebaut und voller Dörser und Städte. Auf 
den Anhöhen wird Tee, in den Tälern Reis und Baumwolle gebaut. Auf der 
Insel Nippon liegt die Hauptstadt des Landes, Tokio (2⅛ M.); in ihr wohnt 
der Kaiser (Mikado). Von hier führt eine Eisenbahn nach dem wichtigen Hafen- 
orte Jokohama (395 T.). Die größte Handelsstadt ist Osaka (1,2 M.). 
2. Die Japaner sind das rührigste und unternehmendste Volk Asiens. Sie 
zeigen große Geschicklichkeit. Sv bereiten sie aus dem Baste des Papiermaul- 
beerbaums ein Papier, aus dem sich wasserdichte Überzieher, Regenschirme, 
Taschentücher usw. herstellen lassen. Ihre Seidenzeuge sind von solcher Feinheit, 
daß eine vornehme Frau wohl an 20 Gewänder davon übereinander zieht, ohne 
sich zu entstellen. Die zierlichen Holzwaren werden mit einem Lacke überzogen, 
der so dauerhaft ist, daß ihn die heißeste Flüssigkeit nicht angreift. — In 
neuester Zeit nehmen die Japaner europäische Kultur an, bauen Eisenbahnen, 
legen Telegraphen an, errichten Volksschulen usw. Sie haben ihr Heerwesen und 
ihre Flotte derart vernollkommnet, deß ste die Russen in vielen Schlachten zu 
Neallenbuch A. (II. Erokerse.) 17 7
	        
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