Full text: Sächsisches Realienbuch enthaltend Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte, Physik, Chemie und Mineralogie

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b) Im Goldlande Kalifornien ist seit der Entdeckung bes Goldes (1848) 
das paradiesisch gelegene San Franzisko (400 T.) schnell emporgeblüht, es wurde 
durch ein Erdbeben 1906 völlig zerstört, ist aber rasch wieder aufgebaut. 
c) Das Alleghanygebirge im Osten ist reich an Steinkohlen und Eisen. 
Hier ist daher eine sehr lebhafte Industrie entstanden, deren Mittelpunkt das 
ganz von Rauch geschwärzte Pittsburg (500 T.) bildet. 
4) An den Häfen der Ostküste finden wir die größten Handelsstädte der 
Vereinigten Staaten, die die Erzeugnisse Amerikas nach Europa versenden: 
New Nork Inju-jork] mit Brooklyn lbraklin] (5,3 M.), Philadelphia (1½ M.), 
Boston (bostn] (670 T.), Baltimore (böltimor] (570 T.). 
Dew Fork liegt auf der Südspitze einer langen schmalen Halbinsel. Infolge dieser 
Lage kann sich die Stadt nur nach Norden hin ausdehnen. Die Längsstraßen haben daher 
eine gewaltige Ausdehnung und sind schon jetzt über 10 km lang. Der Verkehr in New 
Vork übersteigt jede Vorstellung. Der großartige Handel New Vorks wird in dem süd- 
lichen, alten Stadtteile betrieben, dessen Uferstraßen den größten Seedampfern bequemen 
Anlegeplatz bieten. In der eigentlichen Geschäftsstadt ist der Grund und Boden sehr 
teuer, und 8—10 stöckige Häuser sind daher gar nicht selten. In solchen Häusern findet 
sich außer den Treppen in der Regel ein Fahrstuhl. 
e) In den Vereinigten Staaten nimmt die Bevölkerung durch Einwanderung 
aus allen Staaten Europas stetig zu. Unter den Eingewanderten befinden sich 
auch viele Deutsche. Die Stadt Milwaukee ist fast rein deutsch, in anderen 
Städten ist ein großer Teil der Bewohner deutscher Abstammung: Chicago (1½), 
Cincinnati (1/2), Baltimore (!, Philadelphia (Is) und New VYork (/). 
9. Hrärien, d. h. Wiesen, nennt man die welligen Steppen, die im Westen 
des Mississippi-Tales bis zum Felsengebirge wie auf einer schiefen Ebene hinan- 
steigen. Anfangs findet man hier, besonders in den Flußtälern, noch dichte Ur- 
wälder, je höher man steigt, desto seltener wird der Baumwuchs. — Zu-etzt, 
auf der dürren Hochebene, ist der Boden viele Meilen weit nur mit fußhohen 
Gräsern bedeckt. Ehedem weideten in den Prärien überall zahllose Büffel. Auf 
sie machten die Indianer Jagd, um sich mit Nahrung und Kleidung zu versorgen. 
Aber die Büffelherden sind jetzt ganz vernichtet, und an die Stelle der Indianer 
sind Ansiedler getreten. Diese treiben Viehzucht und verwandeln die Prärien 
mit dem Pfluge in fruchtbare Ackerfelder. 
10. Die Indianer, die Ureinwohner Amerikas, sind sehr zusammengeschmolzen. 
In den Vereinigten Staaten Nordamerikas gibt es nur noch etwa 280 000, unter 
ihnen gegen 60 000 zivilisierte. Letztere wohnen in dem Indianergebiete, westlich 
vom Arkansas, sowie in einigen Gebieten des Binnenlandes, die kein Weißer be- 
treten darf. Sie treiben meist Ackerbau und Viehzucht. Andere leben als Jäger 
in den Ebenen zwischen dem Mississippi und dem Felsengebirge. 
11. Die Republik Mejico (mechikol ist 3½ mal so groß wie Deutschland, 
hat aber nur 15 Millionen Einwohner, darunter nur ½ Weiße. Das Land 
wurde 1519 von Ferdinand Cortez korteß] für Spanien erobert, hat sich aber 
1809 wieder frei gemacht. Gegenwärtig bildet es eine aus 27 Staaten bestehende 
Republik. An den niedrig gelegenen Küsten im Osten und Westen haben sich 
infolge des aufgestauten Wassers vielfach Sümpfe gebildet, denen unter dem Ein- 
flusse der brennend heißen Sonnenstrahlen giftige Dünste entsteigen. Diese Dünste 
erzeugen das gefährliche Gelbe Fieber. An den Küsten findet man deshalb auch
	        
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