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2. Die Sonne ist eine gewaltige Kugel. Sie erscheint uns nur deshalb so
tlein, weil sie 150 Millionen km von uns entfernt ist. Eine Kanonenkugel,
die in jeder Minute 30 km zurücklegt, würde den Weg von der Erde bis zur
Sonne in etwa 10 Jahren durchfliegen. Aus der Sonnenmasse ließen sich
1½ Millionen Erdkugeln bilden. Die Sonne ist die Quelle des Lichts und der
Wärme für unsere Erde, sowie überhaupt für alle Planeten und Monde. Ein
beständig glühender Feuerball, ist sie von einer Gashülle umgeben, in der das
Eisen nur gasförmig vorkommt. Wenn man die Sonne durch ein gefärbtes Glas
betrachtet, so entdeckt man dunkle Flecken in ihr. Diese wechseln dergestalt, daß
wir nach 25 Tagen dieselben Flecken wiedersehen. Daraus hat man geschlossen,
daß sich die Sonne in 25 Tagen um ihre Achse dreht.
3. Planeten. Eine zweite Art von Sternen sind die Planeten, zu denen auch
unsere Erde gehört. Ehemals sind sie wahrscheinlich alle glühend und somit selbst-
leuchtend gewesen. Nach und nach sind sie an der Oberfläche erkaltet und dunkel
geworden. Jetzt erhalten sie Wärme und Licht lediglich von der Sonne. Auch
zieht sie die Sonne so stark an, daß sie um die Sonne kreisen. Da sie ihre
Stellung am Himmel im Gegensatz zu den Fixsternen fortwährend verändern, so
nennt man sie Planeten, d. h. Wandelsterne. Man kennt bis jetzt 280 Planeten.
Die wichtigsten sind: Merkur, Venus (bald Morgen-, bald Abendstern), Erde,
Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptan.
4. Der Momncde ist der treue Begleiter der Erde. Er steht ihr unter allen
Himmelskörpern am nächsten (340 000 km). Aus diesem Grunde erscheint er
uns auch viel größer als die übrigen Sterne, obgleich er im Vergleich mit diesen
nur sehr klein ist. Die Bewegung des Mondes ist eine dreifache: 1) um
sich selbst, 2) um die Erde und 3) mit der Erde um die Sonne. Während
er sich um die Erde dreht, vollendet er auch zugleich langsam die Drehung um
seine eigene Achse. Daher kommt es, daß er stets dieselbe Seite der Erde zu-
kehrt. Von einem Neumonde bis zum anderen vergehen 29½ Tage.
Die uns zugewendete, erleuchtete Hälfte des Mondes macht, durch ein Fernrohr
betrachtet, den Eindruck einer zerklüfteten Felsmasse. Man sieht nämlich Ringe und hellere
und dunklere Stellen. Die Ringe sind Gebirge mit trichterförmigen Vertiefungen, die
dunkleren Stellen scheinen Vertiefungen, vielleicht einstmalige Meeresbecken darzustellen;
doch ist gegenwärtig alles Wasser von der Mondoberfläche verschwunden. Auf dem Monde
gibt es auch keine Luft. Auf einen sehr heißen 14—15tägigen Tag folgt eine ebenso lange
eisige Winternacht.
Sein Licht erhält der Mond von der Sonne. Steht er zwischen Erde und
Sonne, so ist die uns zugekehrte Seite dunkel, und wir haben Neumond. Befindet
er sich dagegen auf dem entgegensetzten Punkte seiner Bahn, so daß die Erde
zwischen ihm und der Sonne steht, dann ist die uns zugekehrte Seite erleuchtet,
und wir haben Vollmond. Während des Übergangs vom Neu= bis zum Voll-
monde haben wir zunehmenden Mond (erstes Viertel 5), zwischen Vollmond und
Neumond aber abnehmenden Mond ( letztes Viertel).
5. Sonnen- und Mondfinsternisse. Wenn zur Vollmondszeit Sonne,
Erde und Mond genau in einer Linie stehen, so kann das Licht der Sonne den
Mond entweder gar nicht oder doch nur teilweise treffen, weil sich die Erde da-
zwischen befindet. Dann entsteht eine Mondfinsternis. Zur Zeit des Neumondes,
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