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3. Blätter. Fedes Blatt hat eine breite Fläche und ist papierartig dünn.
So kann es viele Sonnenstrahlen aufnehmen und ganz durchleuchtet werden.
Ohne Wärme und Licht gedeiht keine Pflanze. (S. 25.) Am Grunde des Blatt-
stiels stehen zwei blattartige Gebilde. Das sind Nebenblätter. Sie umhüllen
das Blatt, solange es noch sehr jung ist, um es vor Kälte zu schützen. Auch
oben am Blütenstiele finden sich zwei Blättchen. Da sie sehr hoch sitzen, neunt
man sie Hochblätter. (S. 3.)
4. Ausläufer. Nach der Blütezeit bilden sich niederliegende Zweige, die
Ausläufer. Sie treiben Wurzeln und Blätter und trennen sich zuletzt von dem
alten Stocke; so entstehen neue Pflanzen.
2. Das Bimmelsschlüffelchen oder die Schlüffelblume.
1. Wie es kommt, daß es so früh blüht. Das Himmeleschlüsselchen blüht
sehr früh. Die Bäume sind dann noch unbelaubt, und die Sonnenstrahlen
können deshalb leicht bis auf den Boden dringen. Sie locken die Blüten bald
hervor. Im Stengel ist nämlich bereits im
Sommer Nahrung aufgespeichert. Im Herbste
schon bilden sich Knospen an ihm, die den
Winter überdauern. — Wer den Stengel
nicht kennt, findet ihn nicht leicht. Er liegt
in der Erde. Dort ist er geschützt vor Frost.
Gräbst du ein Himmelsschlüsselchen aus der
Erde, so bemerkst du nämlich einen bleifeder-
dicken Körper mit Wurzeln. Dieser Körper
selbst ist keine Wurzel; denn er treibt nach
oben Blätter, was keine Wurzel tut. Er
ist vielmehr der Stengel. Da er in der
. - Erde bleibt, nennt man ihn Erdstengel
Himmelsschlüsselchen. (Wurzelstock). Nach oben hin sendet er all-
* * Blten= kana- und lurtgeiserg. jährlich äußerst kurze Stengelglieder; von
Staubrraner. A Segepträger, 2. Grife, unten her stirbt er dagegen ab. Auf diese
Weise verjüngt er sich jedes Jahr.
2. Blätter. Die Blattfläche läuft zu beiden Seiten des Blattstiels herab.
Er bildet so eine Rinne, worin das Regenwasser bequem zur Wurzel laufen
kann. Die Blätter sind, wie bei den meisten Waldblumen, groß; warum?
(Vgl. auch S. 161) Im Schatten stehen sie aufgerichtet, in der Sonne liegen
sie wie eine Rosette ausgebreitet; die oberen verdecken die unteren nicht ganz, so
daß die Sonne zu allen gelangen kann.
3. Schaft. Ein besonderer Blütenstiel hebt wie eine Stange die Blüte in
die Höhe. Er hat weder Zweige noch gewöhnliche Blätter (Laubblätter). Man
nennt einen solchen Stengel Schaft. Die kleinen Blätter unterhalb der Blüten
nennt man Hüllblätter, da sie den Blütenstand wie ein Kragen umhüllen.
4. Die Blüte ist am Grunde röhrenförmig. Nachts und bei Regenwetter
hängt sie herab und schützt so Staubblätter und Honig vor Kälte und Regen.
Die Blütenstielchen entspringen in gleicher Höhe an dem Hauptstiele. Sie
gehen also alle von einem Punkte aus, ähnlich wie die Stäbe eines Regen-