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16. Die Biene.
Während der Maikäfer den Bäumen schadet, nützt ihnen die Biene. (S. 6
und 8.)
1. Bienenstaat. In jedem Stocke gibt es Arbeiter, Drohnen und eine
Königin. Sie alle bilden gleichsam einen Staat. Die Arbeiter sind die kleinsten.
Als Waffe dient ihnen ein Giftstachel am Hinterleibe. Er ist hervorstreckbar,
mit Widerhaken versehen und steht mit einem nadelknopfgroßen Giftbläschen in
Verbindung. Die Drohnen (männliche Bienen) sind leicht an ihrem dicken
Körper zu erkennen; sie haben keinen Stachel. Im Spät-
sommer werden sie von den Arbeitern als unnütze Brotfresser
getötet. Die Königin ist etwas größer als die Arbeiter, hat
wie diese einen Stachel und versorgt die Brutzellen mit Eiern.
2. Schwärmen. Im Mai, Juni und
Juli, wenn die junge Brut ausgekrochen
ist, „schwärmen' die Bienen. Am Rande
der Waben sind einige große, tonnen-
förmige Zellen in senkrechter Stellung
erbaut. (S. 14.) In jeder entsteht eine
Königin. Hat sich in einer solchen Zelle
die Made verpuppt, so wird die Zelle
von den Arbeitern geschlossen oder „ver-
deckelt“. Dann schickt sich die alte Königin
mit einem Teile des „Volkes“ zum Aus-
zuge an. Dieser bereitet sich durch Un-
ruhe im Korb vor. Ein Teil der Bienen
lagert sich vor dem Flugloche. Die
Unruhe wächst; endlich zieht die alte
· Königin mit 15—20000 Arbeitern und Mundteile der Honig-
Eilthtachel einer wenigen Drohnen ab. Die Bienen spielen biene (auseinander-
- -- - gerückt und vergrößert).
a.Giltstachel. b. Musleln, wie Mücken in der Luft. Nach kurzer 0#. Hoervei ranert
e. Gistbläschen. d. Gang, Zeit setzen sie sich an einem Baume tieferiaster Vr. Untertiefer.
rennt a siinrufe fest. Die Königin fliegt hinzu, und der 1r e-
Schwarm hängt ganz ruhig an einem
Aste. Der Imker bespritzt ihn ein wenig mit Wasser, hält ein Sieb unter und
schüttelt den Schwarm mit einem kräftigen Ruck hinein oder fegt ihn mit einem
Flederwische in einen leeren Korb. Aus diesem „Vorschwarm“ ist dann ein
neuer Bienenstock entstanden. Eine Woche ist der alte Stock ohne Königin;
dann ist die erste junge Königin vollständig entwickelt. Sobald sie die Zelle
verlassen hat, wandert sie auf den Waben umher und yibt „tutende“ Töne von
sich. Am Tage darauf ist die zweite Königin reif und zeigt dies durch einen
quakenden Ton an. Wenn der Bienenzüchter am Abend eine Königin „4uten“,
die andere „quaken“ hört, so weiß er, daß bei günstigem Wetter am nächsten
Tage der erste „Nachschwarm“ kommt. Den dritten Tag folgt der zweite
Nachschwarm. Manche „Völker“ schwärmen vier= bis fünfmal.
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