— 15 — III
rähmchen so aufgehängt, daß sie sich bequem hineinbringen und herausnehmen
lassen. In diese bauen die Bienen ihre Waben. Will der Bienenvater im Herbste
die Honigernte halten, so nimmt er die Rahmen mit den gefüllten Honigwaben
heraus. Er hat so nicht nötig, das ganze Bienenvolk erst mit dem unter dem
Bienenkorbe angezündeten Schwefellappen zu töten.
17. Schlußbetrachtung.
1. Tulpe, Kirschbaum und Apfelbaum sind keine wildwachsenden, sondern angebaute
Pflanzen. Sie haben sich nicht, wie die Waldpflanzen, Wasserpflanzen u. a., nach
eigener Wahl hier zusammengefunden, sondern sind von Menschenhand hierher ver-
pflanzt. Die meisten von ihnen würden auch als wildwachsende Pflanzen gar nicht ge-
deihen; denn sie bedürfen sorgfältiger Pflege.
2. Die Tulpe gehört zu den Zierpflanzen. (S. 6.) Kirsch= und Apfelbaum dagegen
sind Obstbäume. Welche anderen Obstbäume kennst du? Die Obstbäume sind für den
Menschen sehr wertvoll durch ihre wohlschmeckenden Früchte. Leider gibt es mancherlei
Insekten, die ihnen Schaden zufügen. Zu diesen gehört auch der Maikäfer. Daß aber die
Feinde der Obstbäumc nicht überhand nehmen, dafür sorgen die Singvögel. Besonders ist
es der Star, der ganz gehörig unter den Schädlingen aufräumt. Welche anderen Sing-
vögel kennst du?
3. Außer dem Maikäfer stellt sich auch noch ein anderes Insekt gern bei den Obst-
bäumen ein. Es ist das liebe Bienchen, das Honig aus den Blüten nascht. Davon hat
indes der Baum keinen Schaden, sondern großen Nutzen, und mit ihm zugleich auch der
Mensch. (S. 6 und 8.)
Pflanzenfamilien. Liliengewächse. (Vergleichung: Tulpe [S. 61, Kaeiserkrone,
Lilie, Hyazinthe, Krokus, Schneeglöckchen, Gartenzwiebel, Schnittlauch, Knoblauch, Spargel
u. a.) Alle keimen nur mit einem Keimblatte (Spitzkeimer). Der Schaft entspringt
meistens einer Zwiebel. Die Blätter umfassen den Stengel schützend mit einer Scheide
und sind mit Längsnerven durchzogen. In den Blütenteilen herrscht die Dreizahl vor.
Die Liliengewächse sind vielfach eine Zierde unserer Gärten und Zimmer.
IIl. Die Wiese im Frühlinge.
Sobald der Schnee geschmolzen ist, eilt der Landmann hinaus, um seine Wiese in
Stand zu bringen, Steine abzulesen, Maulwurfs= und Ameisenhügel zu ebnen usw. Wo
die Gräben versopft sind, da muß dem Wasser freie Bahn geschafft werden. Wer nicht
schon im Herbste gedüngt hat, holt jetzt noch das Versäumte nach und fährt Asche,
Komposterde oder Jauche auf die Wiesen. Um magere Wiesen kleereicher zu machen,
überstreut sie der Landmann mit Mergel oder Kalk. Saure Moorwiesen überschüttet er
mit guter Erde. Sie bringen dann „süße“ Gräser hervor. Diese unterscheiden sich von
den „sauern“ (Segge, Binsen usw.) dadurch, daß sie hohle Halme und vorstehende Knoten
haben. Die „sauern“ Gräser werden vom Vieh nicht gern gefressen. Wo ein Bach in der
Nähe ist, da lohnt es sich, eine „Rieselwiese“ anzulegen. Eine solche muß von vielen
Rinnen durchzogen sein. So oft man es für gut findet, staut man das Wasser im Bache
auf, so daß es in die Rinnen fließen muß.
18. Die Sumpfdotterblume.
1. Standort und Name. Die Sumpfdotterblume wächst auf sumpfigen
Wiesen und an Gräben. Ihren Namen verdankt sie ihrem Standorte (Sumpf)
und ihrer Blüte, die durch ihre Farbe und Gestalt an den Eidotter erinnert.
2. Anpassung an den Standort. Die Wurzel wird von einem Büschel
dicker Fasern gebildet, die wie Seile nach allen Seiten hinziehen und die